Haley weg – so gehts für Trump und Biden weiter
Nach dem Super Tuesday steht fest: Donald Trumps Chancen, wieder Präsident der USA zu werden, stehen nicht schlecht. Umfragen sagen gegen Amtsinhaber Biden ein enges Rennen voraus.
der stand
Donald Trump und Joe Biden haben am Super Tuesday Fakten geschaffen: Trump siegte in 14 der 15 Us-bundesstaaten, in denen seine Republikaner Vorwahlen abhielten. Damit steht er bereits vor dem Ende der Vorwahlen als Präsidentschaftskandidat seiner Partei fest. Nikki Haley hat die Konsequenzen gezogen und ist aus dem Republikaner-rennen ausgestiegen. Bei den Demokraten segelt auch Biden ungefährdet durch die Vorwahlen, da er keinen ernsthaften Konkurrenten hat. So dürften er und Trump im November zum zweiten Mal gegeneinander antreten. Biden und Trump forderten Haleys Anhänger umgehend auf, sich ihnen anzuschliessen.
die Analyse
Von Haleys Abtritt profitiere am ehesten Trump, sagt Usa-experte Alexander Trechsel von der Universität Luzern. «Haleyanhängerinnen und -Anhänger werden die Wahl zwischen Trump und Biden haben und viele von ihnen werden immer noch einen Republikaner vorziehen.» Grundsätzlich liege Trump in diesem Wahlkampf den Umfragen zufolge bisher weit vorne. «Klar, das kann sich noch ändern, aber bis zum heutigen Zeitpunkt ist die Sache ziemlich klar», so Trechsel.
Trotz des haushohen Erfolgs von Biden und Trump enthalten die Resultate des Super Tuesday aber Warnsignale an beide. So gewann Haley in Vermont und anderen Staaten zweistellig, was darauf hindeutet, dass der moderate Teil der Parteibasis mit Trumps erneuter Kandidatur nicht glücklich ist. Biden wiederum muss sich wegen des linken Flügels seiner Partei sorgen, wo Frustration herrscht über seine Solidarität mit Israel im Gazakrieg und seinen zunehmend härteren Kurs in der Migrationspolitik.
der weitere Verlauf
«Sowohl Trump als auch Biden haben bereits einen Präsidentschaftswahlkampf für sich entscheiden können. Und sie sind bereits gegeneinander angetreten», sagt Trechsel. «2024 ist eine Art Schicksalswahl für die USA – und nicht nur für die
USA. Die beiden Kandidaten kennen sich, sie kennen ihre Wählerschaft und beide werden, wie sie es jetzt schon tun, mit harten Bandagen gegeneinander kämpfen.»
Die Vorwahlen der Republikaner wie Demokraten laufen noch bis Anfang Juni. Der Nominierungsparteitag der Republikaner findet dann im Juli statt, jener der Demokraten im August. Spätestens dann beginnt die heisse Phase des Wahlkampfs mit den drei Tvdebatten der Präsidentschaftskandidaten. Die Wahl findet am 5. November statt.
Bis dahin kann noch viel passieren – und dürfte auch das Alter der beiden Topkandidaten noch mehr Beachtung finden. Immerhin hält die Mehrheit der Us-wählenden sowohl Biden (81) als auch Trump (77) für zu alt für den Job.