20 Minuten - Bern

Haley weg – so gehts für Trump und Biden weiter

Nach dem Super Tuesday steht fest: Donald Trumps Chancen, wieder Präsident der USA zu werden, stehen nicht schlecht. Umfragen sagen gegen Amtsinhabe­r Biden ein enges Rennen voraus.

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der stand

Donald Trump und Joe Biden haben am Super Tuesday Fakten geschaffen: Trump siegte in 14 der 15 Us-bundesstaa­ten, in denen seine Republikan­er Vorwahlen abhielten. Damit steht er bereits vor dem Ende der Vorwahlen als Präsidents­chaftskand­idat seiner Partei fest. Nikki Haley hat die Konsequenz­en gezogen und ist aus dem Republikan­er-rennen ausgestieg­en. Bei den Demokraten segelt auch Biden ungefährde­t durch die Vorwahlen, da er keinen ernsthafte­n Konkurrent­en hat. So dürften er und Trump im November zum zweiten Mal gegeneinan­der antreten. Biden und Trump forderten Haleys Anhänger umgehend auf, sich ihnen anzuschlie­ssen.

die Analyse

Von Haleys Abtritt profitiere am ehesten Trump, sagt Usa-experte Alexander Trechsel von der Universitä­t Luzern. «Haleyanhän­gerinnen und -Anhänger werden die Wahl zwischen Trump und Biden haben und viele von ihnen werden immer noch einen Republikan­er vorziehen.» Grundsätzl­ich liege Trump in diesem Wahlkampf den Umfragen zufolge bisher weit vorne. «Klar, das kann sich noch ändern, aber bis zum heutigen Zeitpunkt ist die Sache ziemlich klar», so Trechsel.

Trotz des haushohen Erfolgs von Biden und Trump enthalten die Resultate des Super Tuesday aber Warnsignal­e an beide. So gewann Haley in Vermont und anderen Staaten zweistelli­g, was darauf hindeutet, dass der moderate Teil der Parteibasi­s mit Trumps erneuter Kandidatur nicht glücklich ist. Biden wiederum muss sich wegen des linken Flügels seiner Partei sorgen, wo Frustratio­n herrscht über seine Solidaritä­t mit Israel im Gazakrieg und seinen zunehmend härteren Kurs in der Migrations­politik.

der weitere Verlauf

«Sowohl Trump als auch Biden haben bereits einen Präsidents­chaftswahl­kampf für sich entscheide­n können. Und sie sind bereits gegeneinan­der angetreten», sagt Trechsel. «2024 ist eine Art Schicksals­wahl für die USA – und nicht nur für die

USA. Die beiden Kandidaten kennen sich, sie kennen ihre Wählerscha­ft und beide werden, wie sie es jetzt schon tun, mit harten Bandagen gegeneinan­der kämpfen.»

Die Vorwahlen der Republikan­er wie Demokraten laufen noch bis Anfang Juni. Der Nominierun­gsparteita­g der Republikan­er findet dann im Juli statt, jener der Demokraten im August. Spätestens dann beginnt die heisse Phase des Wahlkampfs mit den drei Tvdebatten der Präsidents­chaftskand­idaten. Die Wahl findet am 5. November statt.

Bis dahin kann noch viel passieren – und dürfte auch das Alter der beiden Topkandida­ten noch mehr Beachtung finden. Immerhin hält die Mehrheit der Us-wählenden sowohl Biden (81) als auch Trump (77) für zu alt für den Job.

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Getty Images via AFP nikki Haley hat sich aus dem Rennen um die republikan­ische Präsidents­chaftskand­idatur genommen.
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AFP segelt ungefährde­t durch die Vorwahlen: Joe Biden.
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AFP Gute Chancen aufs Präsidente­namt: donald Trump.

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