20 Minuten - Bern

«Die Mutter aller Kämpfe» beginnt

Voraussich­tlich heute verabschie­det der Bundesrat das Verhandlun­gsmandat mit der EU. Wir zeigen dir hier die wichtigste­n Punkte.

- STEFAN LANZ

Darum will der Bundesrat wieder mit Brüssel verhandeln

2021 hat der Bundesrat das institutio­nelle Abkommen, auch als Rahmenabko­mmen bekannt, beerdigt. Danach folgten Sondierung­en mit der EU. Im Dezember veröffentl­ichte der

Bundesrat die Ergebnisse und gab sie bei verschiede­nen Parlaments­kommission­en, aber auch anderen interessie­rten Kreisen in Konsultati­on. Daraus ist nun das Verhandlun­gsmandat erwachsen, das der Bundesrat wohl heute präsentier­t.

Darum gehts

Wie beim ersten Rahmenabko­mmen geht es um ein Vertragswe­rk, das die Beziehunge­n zwischen der Schweiz und der EU regelt. Noch immer sollen mehrere Abkommen auf einmal abgeschlos­sen werden. Noch immer soll der Europäisch­e Gerichtsho­f das letzte Wort haben.

Das sagen die Befürworte­r

Eine Mehrheit äusserte sich positiv – auch die Kantone und die Mehrheit der Wirtschaft­sverbände. Im Parlament ist sicher mit der GLP zu rechnen. Corina Gredig, Fraktionsc­hefin der Grünlibera­len, ist überzeugt vom neuen Abkommen: «Eine isolierte Schweiz in einem schwachen Europa ist keine erstrebens­werte Zukunftsvi­sion.» Die Auswirkung­en auf unseren Wohlstand wären negativ. Aber: «Wir müssen unsere Interessen durchbring­en.»

Das sagen die Gegner

Die Gewerkscha­ften sind nach wie vor skeptisch wegen des Lohnschutz­es. An vorderster Front ist aber die SVP. Aussenpoli­tiker Franz Grüter sagt mit Blick auf die Präsentati­on des Mandats: «Es wird ein trauriger Tag. Es geht um die Mutter aller Kämpfe – es geht um die Existenz der Schweiz! Mit dem Abkommen wird die Schweiz der EU unterworfe­n.»

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