«Jetzt versteht mein Grosi, was ich mache»
Die Zürcher Animatorin und Illustratorin Sarah Rothenberger arbeitete bei «Robot Dreams» mit. Der Film ist für einen Oscar nominiert.
Sarah Rothenberger (28) war bei «Robot Dreams» für das Clean-up und die Effektanimation zuständig. Der Film ist in der Kategorie «Bester animierter Spielfilm» dieses Jahr für einen Oscar nominiert. «Ich freue mich mega. Die Oscars nominieren meistens Disneyfilme. Dass sie dieses Jahr auch unabhängigere Produktionen beachtet haben, ist cool.» Sie schätzt die Gewinnchancen aber nicht sehr hoch ein. «Das liegt nicht am Film. Ich finde ihn megatoll und er spricht ein breites Publikum an. Ich glaube einfach, dass die bekannten Produktionen bei der Academy eine bessere Chance haben», meint sie.
Wenn er gewinnt, bekäme sie keinen Award. «Der geht nur an die Personen der Produktion
und Regie. Ich arbeite auch nicht spezifisch auf einen eigenen Oscar hin», meint sie. Für die Reichweite von Animationsfilmen sei der Preis zwar wichtig, es gebe aber andere, die in der Branche angesehener seien. «Dank der Nomination versteht nun aber auch mein Grosi, was ich mache», so die Animatorin lachend.
Da «Robot Dreams» eine spanische Produktion ist, zog sie für ihre Arbeit am Film sieben Monate lang nach Pamplona. «Ich habe ursprünglich Animation studiert, weil man im Beruf viel herumreist», erzählt Sarah. Zur Stelle kam sie durch eine Ausschreibung auf Facebook.
In der Schweiz sei es eher schwierig, an so grossen Produktionen mitarbeiten zu können, da es aus Budgetgründen nicht viele gebe. Ohne Unterstützung von Kultur- und Fördergeldern sei es fast unmöglich. Reich werde man in Sarahs Job eher nicht. «Bei ‹Robot Dreams› wurde mir ein spanischer Lohn gezahlt, also so rund 1000 Franken pro Monat.»