«Schwierig, die Teamkollegen zu verlassen»: Skistar wechselt Nation
Lucas Braathen (23) trat vor der Saison überraschend zurück. Bald kehrt er wieder in den Skizirkus zurück und startet für Brasilien.
Lucas Braathen ist zurück: Der 23-jährige Skistar bestätigte gestern, was viele vermuteten. Er gibt sein Comeback – aber nicht für Norwegen. Ab nächster Saison geht er für Brasilien an den Start, das Heimatland seiner Mutter. In einer eigens einberufenen Medienkonferenz in Salzburg machte Braathen eine Kampfansage. Er wolle nach seinem Comeback nicht nur dabei sein, sondern wieder um Siege und Podestplätze fahren – «den ersten Titel mit der brasilianischen Flagge zu feiern, würde mich sehr stolz machen», so der Slalomspezialist.
Mehrfach erwähnte er, nun für Brasilien «im Schnee tanzen» zu wollen. Der Nationenwechsel innerhalb des Weltcups wurde möglich, weil ihm Norwegens Verband gestattete, seine Fis-punkte mitzunehmen. «Ich bin dem Verband dankbar und bin froh, dass wir das im Guten klären konnten», sagte Braathen. Seine ehemaligen Kumpels nicht mehr im selben Team zu haben, falle ihm aber schwer. «Was am meisten wehtut, ist, meine norwegischen Teamkollegen zu verlassen. Sie sind auch ein Grund, wieso ich meine Erfolge feiern konnte», meinte er. Gegenüber den norwegischen Fans sei er ebenfalls sehr dankbar. Braathen dazu: «Ich hoffe, sie unterstützen mich weiterhin als Person, unabhängig von der Flagge, für die ich starte.»
Brasiliens Skiverbandsboss Anders Pettersson freut sich sehr über den prominenten Neuzugang. «Das ist eine riesige Möglichkeit für uns», erklärte er. Dass Braathen nun für Brasilien antrete, sei ein «Gamechanger». Der Skistar selbst ergänzte, dass seine Familie und er sehr stolz über den Nationenwechsel seien. Braathen wird als erster Fahrer unter der brasilianischen Flagge antreten seit Teo Fabi, der 1974 bei der Wm-abfahrt in St. Moritz auf Rang 43 landete.