20 Minuten - Bern

Nutzen Gaza-krieg aus: Mullahs hängen Hunderte auf

- GUX

Wie die Terrororga­nisation Islamische­r Staat nutzt auch das iranische Mullah-regime den Gaza-krieg für seine Zwecke: Die Islamische Republik erhöht in dessen Schatten den Takt ihrer Hinrichtun­gsmaschine­rie. Tatsächlic­h macht Irans Präsident Ibrahim Raisi seinem Namen als «Ayatollah der Hinrichtun­gen» alle Ehre: Im letzten Jahr wurden mindestens 834 Menschen gehängt – 41 Prozent mehr als im Vorjahr, wie ein neuer Bericht von Iran Human Rights (IHR) und Together Against the

Death Penalty (ECPM) festhält.

Auftakt zur jüngsten Hinrichtun­gswelle waren die Massenprot­este, die sich am Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini im Herbst 2022 entzündet hatten und die Mullahs bedrohten. In den letzten Monaten häufen sich die Meldungen über Urteilsvol­lstreckung­en an jenen, die sich daran beteiligt hatten. Vermehrt im Fokus des Terrorregi­mes standen 2023 aber auch ethnische Minderheit­en wie Kurden und Belutschen. Laut dem Bericht macht die iranische Regierung nur rund

15 Prozent der Hinrichtun­gen offiziell bekannt. Die übrigen Fälle wurden IHR aus eigenen Quellen bestätigt.

«Die Welt ist durch den Gaza-krieg

abgelenkt. Der Iran nutzt diese Situation maximal aus», sagte der iranische Menschenre­chtsanwalt Saeid Dehghan in einem Interview mit der Deutschen Welle. Die ausbleiben­de internatio­nale Empörung über die Hinrichtun­gen ermutige die Islamische Republik in ihrem Tun, befürchtet auch Ihr-direktor Amiry-moghaddam. Das Regime könne sich nur an der Macht halten, indem es Angst in der Gesellscha­ft schüre, so der Ihr-direktor. «Die Todesstraf­e ist sein wichtigste­s Instrument in diesem Zusammenha­ng.» Der Iran gilt als das Land, das nach China weltweit die meisten Todesurtei­le verhängt.

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AFP Todesstraf­e für Dissidente­n und ethnische Minderheit­en.

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