Nutzen Gaza-krieg aus: Mullahs hängen Hunderte auf
Wie die Terrororganisation Islamischer Staat nutzt auch das iranische Mullah-regime den Gaza-krieg für seine Zwecke: Die Islamische Republik erhöht in dessen Schatten den Takt ihrer Hinrichtungsmaschinerie. Tatsächlich macht Irans Präsident Ibrahim Raisi seinem Namen als «Ayatollah der Hinrichtungen» alle Ehre: Im letzten Jahr wurden mindestens 834 Menschen gehängt – 41 Prozent mehr als im Vorjahr, wie ein neuer Bericht von Iran Human Rights (IHR) und Together Against the
Death Penalty (ECPM) festhält.
Auftakt zur jüngsten Hinrichtungswelle waren die Massenproteste, die sich am Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini im Herbst 2022 entzündet hatten und die Mullahs bedrohten. In den letzten Monaten häufen sich die Meldungen über Urteilsvollstreckungen an jenen, die sich daran beteiligt hatten. Vermehrt im Fokus des Terrorregimes standen 2023 aber auch ethnische Minderheiten wie Kurden und Belutschen. Laut dem Bericht macht die iranische Regierung nur rund
15 Prozent der Hinrichtungen offiziell bekannt. Die übrigen Fälle wurden IHR aus eigenen Quellen bestätigt.
«Die Welt ist durch den Gaza-krieg
abgelenkt. Der Iran nutzt diese Situation maximal aus», sagte der iranische Menschenrechtsanwalt Saeid Dehghan in einem Interview mit der Deutschen Welle. Die ausbleibende internationale Empörung über die Hinrichtungen ermutige die Islamische Republik in ihrem Tun, befürchtet auch Ihr-direktor Amiry-moghaddam. Das Regime könne sich nur an der Macht halten, indem es Angst in der Gesellschaft schüre, so der Ihr-direktor. «Die Todesstrafe ist sein wichtigstes Instrument in diesem Zusammenhang.» Der Iran gilt als das Land, das nach China weltweit die meisten Todesurteile verhängt.