Er schickt Inder in den Krieg nach Russland
Er verspricht ihnen Arbeit in Russland, stattdessen sterben junge Inder im Krieg gegen die
«Der Hauptvorteil des Eintritts in die (russische) Armee ist, dass Sie von der Regierung einen speziellen Ausweis erhalten, der Ihnen überall Vorrang einräumt. Damit kann man auch Schengen-visa für europäische Länder und Daueraufenthalte in Russland beantragen», sagt Faisal Abdul Mutallib Khan in die Kamera, während er durch St. Petersburg läuft.
Das Video hat der Mann aus Mumbai letzten September auf Youtube hochgeladen. Es richtet sich an Landsmänner, die auf der Suche nach Arbeit sind. Auch Mohammed Afsan (30) hatte es gesehen und Khan umgerechnet 3000 Franken Vermittlungsgebühren bezahlt, um in Russland einen Job als Wachmann anzutreten. Immerhin versichert Khan im
Werbevideo: «Hier ist kein Krieg. Die Kämpfe finden an der Grenze statt und dort befindet sich ihre Armee. Sie brauchen jemanden, der sich um die Heimatfront kümmern kann, und dafür brauchen sie Arbeitskräfte.» Doch Afsan, der junge Inder aus Hyderabad, sollte sich mitten im Krieg wiederfinden und an der Front in der Ukraine sterben. «Ich habe insgesamt 35 Personen nach Russland geschickt», bestätigte Khan der Zeitung «The Indian Express». Er verteidigt sich, «auch ein Opfer zu sein», zumal ihm russische «Agenten und Betreuer» versichert hätten, dass die Inder nicht an der Front eingesetzt würden. Khan ist nicht der einzige dubiose Vermittler, der Arbeitssuchende mit falschen Versprechungen anlockt – es ist ein ganzes Netzwerk, das aus mehreren Ländern agiert. Sind die Fremden an ihrem Zielort angekommen, werden sie überredet, auf Russisch verfasste Verträge zu unterzeichnen, womit sie unwissentlich zustimmen, ein Jahr in der russischen Armee zu dienen oder ins Gefängnis zu gehen.