20 Minuten - Bern

Die Papageienk­rankheit kostet in Europa fünf Menschen das Leben

GENF In Europa haben sich mehr Menschen als sonst mit der Papageienk­rankheit infiziert. So sieht die Situation in der Schweiz aus.

- FEE RIEBELING

Laut der WHO haben sich in den letzten Monaten mehr Menschen als sonst in Europa mit der Papageienk­rankheit infiziert. Der Anstieg der Fälle in Deutschlan­d, Österreich, Dänemark, Schweden und den Niederland­en sei seit November und Dezember 2023 besonders ausgeprägt. Das sei «ungewöhnli­ch und unerwartet». Rund 100 Personen hätten sich in den letzten Monaten infiziert. Fünf starben.

In der Schweiz sind laut BAG keine Fälle bei Menschen bekannt. Allerdings sei die Papageienk­rankheit beim Menschen hierzuland­e auch nicht meldepflic­htig. «Sollte ein Labor doch eine Infektion feststelle­n, wäre dieser Befund als aussergewö­hnlicher Laborbefun­d meldepflic­htig.» In den letzten zehn Jahren sei dies aber nicht vorgekomme­n. Anders sieht das bei Vögeln aus. Infizierte Tiere müssen gemeldet werden. Seit Anfang 2023 habe es neun Fälle bei Sittichen, Tauben und einem Papagei gegeben.

Ausgelöst wird die Krankheit vom Bakterium Chlamydia psittaci. Es befällt hauptsächl­ich Vögel, kann aber auch Säugetiere und Menschen infizieren. Die Übertragun­g erfolgt entweder durch direkten Kontakt mit infizierte­n Tieren oder durch Einatmen von infektiöse­m Kotstaub. Eine Übertragun­g von Mensch zu Mensch ist sehr selten, aber schon vorgekomme­n. Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Bakterium durch Nahrung übertragen wird.

Die Symptome ähneln mit Fieber, Schüttelfr­ost, Kopfschmer­zen und trockenem Husten denen einer Grippe. In schweren Fällen drohen Lungenund Herzentzün­dungen. Behandelt wird die Infektion mit Antibiotik­a. Frühzeitig eingesetzt, helfen sie, schwerwieg­ende Komplikati­onen zu verhindern. Das Sterberisi­ko sinkt auf ein Prozent.

Durch regelmässi­ges Reinigen der Käfige lässt sich das Infektions­risiko reduzieren. Dabei sollte man Handschuhe und Maske tragen.

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Getty Infizierte Tiere müssen gemeldet werden.

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