So löste der höchste Schweizer das «Fahnengate»
Svp-nationalrat Andreas Glarner ist eine im Arbeitszimmer von Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP) aufgestellte Flagge ein Dorn im Auge: «Wie und auf wessen Wunsch kam diese dorthin?», schreibt er in einer Anfrage an das Nationalratsbüro. Die Rede ist von einer Eu-flagge, die im Arbeitszimmer des Nationalratspräsidenten Eric Nussbaumer (SP) steht – neben der Schweizer Flagge und dem Wappen des Kantons BaselLandschaft. Glarner ist der Auffassung, die Eu-fahne habe im Büro des höchsten Schweizers nichts zu suchen. In der Anfrage
schreibt er gar von einem «Zeichen der Unterwerfung» und erkundigt sich, ob das Nationalratsbüro die «umgehende
Entfernung» dieses Zeichens anordnen werde.
Die Antwort des Büros kam schriftlich: Die drei Flaggen (auch die Schweiz- und die Baselland-flagge stehen dort) seien auf Wunsch von Nationalratspräsident Nussbaumer aufgestellt worden. Die europäische Flagge sei nämlich ursprünglich das Symbol des Europarates und später auch zum Symbol der Europäischen Union geworden. Zudem sei die Schweiz seit 1963 Mitglied des Europarates und das Schweizer Parlament Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Auch die Interpretation der Flagge als «Zeichen der Unterwerfung» teile das Büro nicht.
Dass Nussbaumer sich eine
Eu-fahne ins Büro stellt, überrascht nicht – ist er doch Präsident der Europäischen Bewegung Schweiz und ein offener Eu-befürworter.
Er selbst konnte sich eine Reaktion auf Glarners Anfrage nicht verkneifen und meldete sich via X (ehemals Twitter) zu Wort: «Fahnengate gelöst», schreibt er dort. Dazu postete er ein Video aus seinem Arbeitszimmer – darauf sind die Fahnen der Schweiz und von Basel-landschaft noch zu sehen, die Sicht auf die Eu-flagge wird nun aber von einer Zimmerpflanze verdeckt.