Dein Handy könnte mit Stalkerware infiziert sein
Mit spezieller Software hacken Stalker Handys und haben Zugriff auf Fotos, Videos und Chatverläufe.
116 Menschen in der Schweiz sind 2023 durch sogenannte Stalkerware ausspioniert worden, wie es im «State of Stalkerware»-report von Sicherheitssoftwareanbieter Kaspersky heisst. Dadurch können Täterinnen oder Täter die Handys ihrer Zielpersonen überwachen. So können je nach Software Bilder, Nachrichten, Browserverläufe und SocialMedia-konten eingesehen werden. Zudem können der Standort abgerufen oder sogar Screenshots und Bilder mit der Kamera aufgenommen werden.
Stalkerwareprodukte werden oft als legitime Antidiebstahloder Kindersicherungsapps für Smartphones, Tablets und Computer vermarktet. Doch in Wirklichkeit werden sie für andere, oft missbräuchliche Zwecke eingesetzt. Apples
iphones sind laut dem Report weniger betroffen als AndroidGeräte. In den meisten Ländern ist die reine Verwendung dieser Tools nicht verboten, jedoch ist die Installation ohne die Zustimmung einer Person auf deren Gerät illegal und strafbar.
Knapp ein Viertel der weltweit befragten Nutzerinnen und Nutzer gaben an, dass sie Opfer von Online-stalking
durch eine Person wurden, mit der sie kürzlich eine Beziehung hatten. Dies zeigten die insgesamt 21000 Befragungen, die von Kaspersky zusammen mit dem Forschungsinstitut Arlington Research durchgeführt wurden. Hierbei zeigen sich auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Der Anteil der weiblichen Befragten (42 Prozent), die Gewalt oder Missbrauch
erlebt haben, ist höher als bei den männlichen Umfrageteilnehmern (36 Prozent).
So schützt du dich:
■ Sichere dein Smartphone und Konten mit guten Passwörtern und gib diese nicht weiter.
■ Lade Apps nur aus offiziellen Quellen wie Google Play oder dem App Store von Apple herunter.
■Installiere eine zuverlässige It-sicherheitslösung, die dein Gerät auf Stalkerware scannt.
■Überprüfe auch, ob die Einstellung «Unbekannte Quellen» aktiviert ist. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass unerwünschte Software aus einer Drittquelle installiert wurde.
Die Stalker werden teilweise bei Gerätescans informiert. Es ist daher wichtig, bei der Entfernung von Stalkerware-apps oder Scans Vorsicht walten zu lassen, um eine Eskalation der Situation zu verhindern und keine Daten für den Strafprozess zu löschen.