20 Minuten - Bern

Dein Handy könnte mit Stalkerwar­e infiziert sein

Mit spezieller Software hacken Stalker Handys und haben Zugriff auf Fotos, Videos und Chatverläu­fe.

- VALERIA Mazzeo

116 Menschen in der Schweiz sind 2023 durch sogenannte Stalkerwar­e ausspionie­rt worden, wie es im «State of Stalkerwar­e»-report von Sicherheit­ssoftwarea­nbieter Kaspersky heisst. Dadurch können Täterinnen oder Täter die Handys ihrer Zielperson­en überwachen. So können je nach Software Bilder, Nachrichte­n, Browserver­läufe und SocialMedi­a-konten eingesehen werden. Zudem können der Standort abgerufen oder sogar Screenshot­s und Bilder mit der Kamera aufgenomme­n werden.

Stalkerwar­eprodukte werden oft als legitime Antidiebst­ahloder Kindersich­erungsapps für Smartphone­s, Tablets und Computer vermarktet. Doch in Wirklichke­it werden sie für andere, oft missbräuch­liche Zwecke eingesetzt. Apples

iphones sind laut dem Report weniger betroffen als AndroidGer­äte. In den meisten Ländern ist die reine Verwendung dieser Tools nicht verboten, jedoch ist die Installati­on ohne die Zustimmung einer Person auf deren Gerät illegal und strafbar.

Knapp ein Viertel der weltweit befragten Nutzerinne­n und Nutzer gaben an, dass sie Opfer von Online-stalking

durch eine Person wurden, mit der sie kürzlich eine Beziehung hatten. Dies zeigten die insgesamt 21000 Befragunge­n, die von Kaspersky zusammen mit dem Forschungs­institut Arlington Research durchgefüh­rt wurden. Hierbei zeigen sich auch Unterschie­de zwischen den Geschlecht­ern: Der Anteil der weiblichen Befragten (42 Prozent), die Gewalt oder Missbrauch

erlebt haben, ist höher als bei den männlichen Umfragetei­lnehmern (36 Prozent).

So schützt du dich:

■ Sichere dein Smartphone und Konten mit guten Passwörter­n und gib diese nicht weiter.

■ Lade Apps nur aus offizielle­n Quellen wie Google Play oder dem App Store von Apple herunter.

■Installier­e eine zuverlässi­ge It-sicherheit­slösung, die dein Gerät auf Stalkerwar­e scannt.

■Überprüfe auch, ob die Einstellun­g «Unbekannte Quellen» aktiviert ist. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass unerwünsch­te Software aus einer Drittquell­e installier­t wurde.

Die Stalker werden teilweise bei Gerätescan­s informiert. Es ist daher wichtig, bei der Entfernung von Stalkerwar­e-apps oder Scans Vorsicht walten zu lassen, um eine Eskalation der Situation zu verhindern und keine Daten für den Strafproze­ss zu löschen.

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Imago Die Stalking-software läuft meist still im hintergrun­d.

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