Nach Okay in der EU: Auch das Astra warnt jetzt vor Gigalastern
Das Europäische Parlament will Eu-weit Lastwagen zulassen, die über 25 Meter lang sind. In der Schweiz sorgen die 60-Tonnen-kolosse für Bauchschmerzen – auch das Astra warnt.
Am Montag will die Schweiz ihre Verhandlungen mit der EU wieder aufnehmen. Ausgerechnet jetzt sorgt ein Eu-entscheid für Konfliktpotenzial: Am Dienstag debattierte das Europa-parlament über Gigaliner: Das sind Lastwagen, die bis zu 25 Meter lang und 60 Tonnen schwer sind (siehe Grafik). Das Eu-parlament sprach sich für die Zulassung von Gigalinern aus, und zwar im grenzüberschreitenden Verkehr.
Alle Eu-länder, die Gigaliner zulassen, sollen künftig auch ausländische Riesen-lkw über ihre Grenzen lassen. Fehlt nur noch die Zustimmung des Europäischen Rates, die im Juni erwartet wird. An sich hat der Eu-entscheid keine Auswirkungen auf die Schweiz, da sie kein Eu-mitglied ist. Es wird jedoch befürchtet, dass die EU dermassen Druck ausüben könnte, dass die Schweiz letztlich mitziehen müsste.
Das Bundesamt für Strassen (Astra) verweist lediglich auf eine Studie zu Gigalinern, die es bereits 2011 machen liess, und will sich nicht weiter äussern. Die Studie kommt zum Schluss, dass eine generelle Einführung von Gigalinern auf Schweizer
Strassen nicht möglich sei, ohne die Infrastruktur für einen dreistelligen Millionenbetrag anpassen zu müssen. Hapern würde es nämlich bereits beim Grenzübertritt, denn Schweizer Zollanlagen sind nicht auf Gigaliner ausgerichtet.
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband (Astag) lehnt die Zulassung von Gigalinern «kategorisch» ab. Damit ist der Verband auf gleicher Linie mit der Alpeninitiative. Sie brachte sich sogar in die Eu-debatte ein und lobbyierte bei Mitgliedern des Eu-parlaments, ohne Erfolg. «Leider hat im weiteren Prozess die Transportlobby dominiert», so das Fazit. Die Alpeninitiative will weiter dafür kämpfen, dass diese «Ungetüme» von Schweizer Strassen fernbleiben.