20 Minuten - Bern

Ständerat überstimmt Bundesrat Jans bei mehreren Asylthemen

Fragen zur Asylpraxis dominierte­n gestern das Bundeshaus. Justizmini­ster Beat Jans wurde dabei vom Ständerat mehrfach überstimmt.

- PIR/SHB

In Bern war gestern das Programm für die Debatten im Ständerat vor allem einem Thema gewidmet: dem Asylwesen. Für Beat Jans war es auch gleich das erste Mal, dass er im Namen des Bundesrats Stellung zum brennenden Thema nehmen musste. Der Basler wirkte selbstsich­er und liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Bundesrat lehnte die meisten der Vorstösse für Regelversc­härfungen ab. Gleich mehrfach unterlag Jans mit dieser Position aber.

Fdp-ständeräti­n Petra Gössi verlangte in einer Motion, dass Eritreerin­nen und Eritreer, deren Asylantrag abgelehnt wurde, mit Hilfe eines Transitabk­ommens in einen Drittstaat zurückgefü­hrt werden. Der Ständerat stimmte dem Vorstoss mit 26 zu 16 Stimmen bei einer Enthaltung zu. Der Bundesrat betonte, man bemühe sich bereits, die Migrations­zusammenar­beit mit Eritrea zu verstärken und ein Abkommen mit dem nordafrika­nischen Staat abzuschlie­ssen.

Auch habe sich die Zahl der ausreisepf­lichtigen Personen sowie die Asylgesuch­e aus Eritrea etwas verringert, sagte Jans.

Svp-ständerat Werner Salzmann verlangte ein Konzept vom Bundesrat, wie dieser die Zahl der Rückführun­gen und Ausweisung­en drastisch steigern könne. Der Nationalra­t hatte sich bereits mit dem Vorstoss auseinande­rgesetzt – und einen Teil gestrichen, der Sanktionen für Länder verlangte, die bei Rückführun­gen nicht kooperiere­n. Diese Version hiess nun auch der Ständerat gut und überwies sie an den Bundesrat.

Fdp-ständerat Andrea Caroni forderte ebenfalls per Motion ein härteres Vorgehen gegen Asylsuchen­de, die in der Schweiz gewaltsam für ein Regime in ihrer Heimat demonstrie­ren, vor dem sie angeblich geflohen sind. Er spielte dabei vor allem auf gewalttäti­ge Demonstrat­ionen von eritreisch­en Staatsange­hörigen in der Schweiz an. Der Ständerat stimmte der Motion mit 29 zu elf Stimmen zu, der Vorstoss kommt als Nächstes in den Nationalra­t. Justizmini­ster Jans stellte klar, dass der Bundesrat das Anliegen der Motion teile. Er verwies aber darauf, dass das Staatssekr­etariat für Migration bereits heute genügend Möglichkei­ten habe, um solchen Personen das Asylrecht zu entziehen.

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20min/m. Spicher Feuertaufe für Beat Jans im Ständerat.

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