Swiss fliegt leer zurück und muss 1800 Passagiere stehen lassen
BERLIN Weil das Flughafensicherheitspersonal an mehreren Standorten wieder streikt, muss die Swiss 16 Flüge streichen.
An verschiedenen deutschen Flughäfen, darunter Hamburg, Berlin, Stuttgart, Köln und Karlsruhe, wird heute erneut gestreikt. Dazu hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Betroffen seien während des ganztägigen Arbeitsunterbruchs hauptsächlich die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen, weshalb keine abfliegenden Passagiere abgefertigt werden können. Das führt dazu, dass Flugzeuge zwar mit Passagieren landen können, aber leer zurückfliegen müssen.
Auch Swiss-maschinen sind betroffen: «Die Hinflüge nach Berlin, Hamburg und Stuttgart finden wie geplant statt, die
Rückflüge müssen wir jedoch leider ohne Fluggäste durchführen», so Mediensprecherin Silvia Exer-kuhn. Insgesamt sind 16 Flüge von den Streikmassnahmen betroffen: acht Verbindungen von Berlin nach Zürich, fünf von Hamburg nach Zürich sowie drei von Stuttgart nach Zürich, wobei total 1800 Passagiere von diesen Ausfällen betroffen sind. Betroffene Fluggäste werden von der Fluggesellschaft proaktiv auf Flüge zu einem späteren Zeitpunkt umgebucht. «Sie können sich bei Bedarf auch via Self-service (Chat Assistant) selbstständig umbuchen», so Exer-kuhn.
In den aktuellen Tarifgesprächen geht es um die Arbeitskonditionen von etwa 25000 Angestellten privater Sicherheitsunternehmen, die im Auftrag der Bundespolizei für die Überprüfung von Passagieren, Personal und Gepäck an den Eingängen zu den Sicherheitsbereichen zuständig sind. Die erste Streikwelle am 1. Februar führte an elf grossen Flughäfen dazu, dass schätzungsweise 1100 Flüge ausfielen.
In dem aktuellen Gehaltsstreit haben fünf Verhandlungsrunden bisher zu keinem Ergebnis geführt. Verdi setzt sich für eine Erhöhung des Stundenlohns um 2,80 Euro bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten ein, zudem sollen Zuschläge für Mehrarbeit bereits ab der ersten Überstunde greifen.