Rechtsextremer weggewiesen
Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner (35) wollte am Samstag einen Vortrag «an einem geheimen Ort» in der Schweiz halten. Erst sah es aus, als träte er in Hagenbuch ZH auf. Am Abend kam es dann aber zu einem Polizeieinsatz in Koblenz AG, bei dem Sellner abgeführt wurde. Die Kantonspolizei Aargau betont aber: Sellner sei nicht festgenommen, sondern bloss angehalten worden. Die Kapo sei zum Schluss gekommen, dass der Anlass, organisiert von der rechtsextremen Vereinigung Junge Tat, eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit sei. «Es wurde klar, dass diese Veranstaltung so nicht stattfinden darf», sagte Polizeisprecherin Corina Winkler auf Anfrage. Sellner wurde aus dem Kanton Aargau weggewiesen.
Wie 20 Minuten im Vorfeld berichtete, forderte die Kantonspolizei Zürich bereits vor Bekanntwerden des Treffens das Bundesamt für Polizei (Fedpol) auf, eine
Einreisesperre gegen Sellner zu verhängen. Offenbar erfolglos. Gegenüber 20 Minuten wollte das Fedpol mit Berufung auf das Amtsgeheimnis dazu allerdings nichts sagen.
Sellner dokumentierte seine Abführung auf X, ehemals Twitter. Auf Englisch twitterte er: «Heute stürmte die Polizei im Kanton Aargau, Schweiz, eine Rede, schaltete den Strom aus, legte mir Handschellen an und führte mich ab. Ich darf für zwei Monate nicht in den Kanton Aargau einreisen.» Darauf reagierte prompt kein Geringerer als der X-besitzer persönlich, Elon Musk: «Ist das legal?», kommentierte er. Sellner antwortete: «In Europa werden die Dinge unvorhersehbar. Es ist buchstäblich riskanter, illegale Einwanderung herauszufordern, als illegal einzuwandern.»
Indessen macht die Polizei klar, dass es auch eine Intervention der Liegenschaftsvermieterin, des Aargauischen Kantonalen Weinbaumuseums,
gab. Als sie vom Inhalt der Veranstaltung Kenntnis erhalten habe, sei der Vertrag mit den Veranstaltern aufgelöst worden. Die Polizei habe die Junge Tat in der Folge aufgefordert, den Anlass zu beenden. Dieser Aufforderung sei nicht Folge geleistet worden.