So leicht können «Kasper» den Flughafen lahmlegen
Der Basler Euroairport muss wegen Bombendrohungen oft evakuiert werden.
Freitag, Samstag und Montag – innert sieben Tagen wurde der Basler Euro-airport dreimal evakuiert, nachdem eine Bombendrohung eingegangen war. In allen Fällen war es falscher Alarm. Zum finanziellen Schaden, der dadurch entstanden ist, äusserte sich der Euroairport auf Anfrage nicht.
Schon im Herbst wurde der binationale Flughafen, der auf französischem Boden steht, fünfmal durch Bombendrohungen lahmgelegt. Frankreich wurde nach Ausbruch des Konflikts zwischen der Hamas und Israel von einer Welle solcher Drohungen heimgesucht. Infolge dieser Häufungen hat die französische Regierung die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Und darum ist es auch so einfach, mit letztlich leeren Drohungen erhebliche Störungen zu verursachen.
Im vergangenen Herbst wurden etwa 200 Ermittlungen wegen falscher Bombenalarme eröffnet, in 30 Fällen führten sie zum Erfolg. Oft hat es sich bei den Tätern um Minderjährige oder junge Erwachsene gehandelt, wie Anfang Jahr bekannt wurde. Im Januar wurde ein 13-Jähriger festgenommen, der 380 Bombendrohungen verschickt haben soll. Aus «Spieltrieb» und ohne politische oder religiöse Absicht. Der französische Justizminister sprach daher auch von «kleinen Kaspern, die aus Langeweile oder böser Dummheit handeln», wie der «Tages-anzeiger» berichtete.
Den Tätern drohen empfindliche Strafen, sollten sie erwischt werden. Die Verbreitung von Falschinformation zur Vortäuschung einer Gefahr und Verbreitung von Angst und Schrecken wird gemäss französischem Strafgesetz mit bis zu zwei Jahren Haft und 30 000 Euro Busse bestraft. Bei Minderjährigen kommt das Jugendstrafrecht zur Anwendung. Hier könnte es sein, dass die Eltern die Zeche für den angerichteten Schaden bezahlen müssen.