Wie wollen Sie dieses Rüstungspaket bezahlen, Herr Süssli?
herr Süssli, wie gross ist der einkaufszettel der Armee dieses Jahr und was steht darauf ?
Dieses Jahr sind es Rüstungsbeschaffungen für 470 Millionen Franken. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das – relativ gesehen – ein kleines Rüstungsprogramm. Das Programm umfasst Hardware für unsere Rechenzentren, dann hat es wie immer etwas im Bereich Cyber, wir erneuern unsere PC-7 Schulungsflugzeuge und es enthält unsere Boden-bodenlenkwaffe. Die Fähigkeit, gepanzerte Ziele auf Distanz zu bekämpfen, haben wir vor einiger Zeit verloren.
Nach den Vorgängen der letzten wochen muss man kurz fragen: Können Sie sich das leisten?
Ja, die Armee braucht Verpflichtungskredite, um dann in Zukunft, wenn das Budget steigt, diese Projekte umsetzen zu können.
Man konnte gestern im «Tagesanzeiger» lesen, dass Sie einen «zusammenschiss» von Bundesrat cassis erhielten. wie ging es ihnen in diesem Moment?
Es ist klar für uns: Die Armee steht unter dem Primat der Politik und am Schluss ist es die Politik, die entscheidet. Und das ist, was Herr Cassis dort gesagt hat.
Und das hat bei ihnen keine emotionen ausgelöst?
Ich wusste, was die Haltung des Bundesrats ist. Ich weiss aber auch genau, was meine Position und Aufgabe ist, und darum hat das keine besonderen Emotionen ausgelöst. in Bern sagt man, Sie würden ein «Gstürm» machen, dass Sie schneller mehr Geld brauchten, obwohl die Politik
erst im Dezember entschieden hat, dass es weniger schnell mehr Geld gibt. was sagen Sie zu dieser Kritik?
Die Weltlage verändert sich – leider, muss man sagen. Und leider verändert sie sich nicht ins Positive. Die Armee, wie sie heute ist, ist immer noch auf
Schutzaufgaben ausgerichtet. Meine Rolle ist es auch, ein Scharnier zu bilden zwischen der Armee und der Politik und darauf aufmerksam zu machen, was die Armee braucht, um ihre Aufgaben im Bereich Verteidigung wahrnehmen zu können.