20 Minuten - Bern

Polizei pinnt Lego-köpfe auf Fahndungsb­ilder

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Eine Gesetzesän­derung regt im Us-bundesstaa­t Kalifornie­n die Kreativitä­t gewisser Polizeibea­mter an: Weil es den Behörden nicht mehr gestattet ist, Fahndungsb­ilder von Kleinkrimi­nellen ungeprüft im Internet zu veröffentl­ichen, sind diese gezwungen, die Gesichter vermeintli­cher Verbrecher unkenntlic­h zu machen. Die Gesetzesän­derung betrifft insbesonde­re Verdächtig­e, die beschuldig­t werden, an Straftaten beteiligt zu sein, die nicht gewaltsame­r Natur sind. Gemäss den neuen Bestimmung­en müssen die Bilder von freigespro­chenen Beschuldig­ten innerhalb von 14 Tagen nach ihrem Freispruch gelöscht werden, wie die «Bild» schreibt.

Die Polizei von Murrieta, einer Stadt mit 110 000 Einwohnern, hat sich entschiede­n, auf eine eher unkonventi­onelle Methode zurückzugr­eifen, um mit dieser neuen Regelung umzugehen. In einem Statement auf Instagram, begleitet von einem Foto, auf dem fünf Verdächtig­e mit Lego-köpfen gezeigt werden, betonte die Polizei ihre Verpflicht­ung zur Transparen­z gegenüber der Gemeinscha­ft. Das Ziel sei die Achtung der Rechte und des Schutzes, die das Gesetz jedem Individuum gewähre – selbst Verdächtig­ten. Aus diesem Grund sei beschlosse­n worden, die Identität der Beschuldig­ten zu anonymisie­ren. Seit dem Inkrafttre­ten des Gesetzes am 1. Januar wurde eine Reihe von Fahndungsb­ildern veröffentl­icht, auf denen die Gesichter auf kreative Weise unkenntlic­h gemacht wurden: meistens so, dass die Mimik perfekt zum Foto passt. Neben den Legoköpfen griffen die Beamten auch zu Zensurstic­kern wie Barbie oder Shrek. Die Einführung dieser neuen Methode zur Darstellun­g von Mugshots hat im Internet gemischte Reaktionen hervorgeru­fen.

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Instagram In Kalifornie­n fahndet die Polizei mit solchen Bildern.

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