Zinsentscheid: Wird das Leben nun endlich wieder billiger?
Die Schweizerische Nationalbank gab erstmals seit neun Jahren wieder eine Senkung des Leitzinses um 0,25 Punkte auf 1,5 Prozent bekannt. Wir sagen dir, was das genau bedeutet.
Das sei der Wendepunkt im Kampf gegen die Inflation, sagt Philipp Burckhardt, Fixed Income Strategist und Portfolio Manager bei der Bank Lombard
Odier IM. Im Februar stiegen die Preise noch um 1,2 Prozent. Das ist im Zielband der SNB zwischen null und zwei Prozent. Die SNB sei überzeugt, dass sie die Wirtschaft nun genug verlangsamt habe und die Inflation nicht wieder markant anziehe. Er erwartet nun noch weitere Zinssenkungen in diesem Jahr. «Dies ist auch ein ideales Abschiedsgeschenk von Thomas Jordan, der damit die Stossrichtung für seinen Nachfolger schon klar vorgeben kann.» Diese Folgen hat der Entscheid: hypotheken: «Die fixen Hypotheken bleiben tendenziell wenig verändert. Die variablen Hypotheken (Saron) werden aber günstiger», so Burckhardt. Mieten: «Die Höhe der Mieten hängt stark vom hypothekarischen Referenzzinssatz ab, der wiederum auf dem durchschnittlichen Hypothekenzins der Banken basiert. Durch die Leitzinssenkung sinkt der Druck auf den Referenzzins. Das bedeutet, dass die Mieten weniger stark steigen.» Zinsen aufs sparkonto: «Die meisten Banken haben nicht alle Zinsschritte durchgegeben, die bei einem Leitzins von 1,75 Prozent möglich wären. Durch den nun tieferen Leitzins sinkt der Druck auf die Banken, die Zinsen beim Sparkonto zu erhöhen. Tiefere Zinsen gibt es deswegen aber wohl nicht.» Euro-franken-kurs: «Der Franken dürfte sich im Vergleich zum Euro leicht abwerten. Einkaufen in der EU wird etwas teurer und die Preise für Importprodukte aus der EU steigen.» schweizer Wirtschaft: «Die Zinsen sind immer noch über dem neutralen Wert, die Wirtschaft wird weiterhin gebremst, jedoch weniger stark als in den letzten Monaten.»