Swissmedic warnt vor Lemon Bottle – Beautystudios reagieren und schweigen
Swissmedic hat wegen der gehypten Fettwegspritze Lemon Bottle interveniert. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten.
was ist passiert?
Die Zulassungsbehörde Swissmedic warnte gestern eindringlich vor der Lipolyselösung Lemon Bottle. Die Fettwegspritze wurde zuletzt gehypt. Dutzende Beautysalons boten die Behandlung auch in der Schweiz an. Laut Swissmedic ist die Wirksamkeit nicht belegt. Schlimmer noch: In den überprüften Proben seien nicht die Inhaltsstoffe vorhanden gewesen, die auf der Verpackung angegeben seien. «Es sieht so aus, als wären bereits verschiedene Fälschungen des ursprünglichen Produkts auf dem Markt», so SwissmedicSprecher Lukas Jaggi.
was wurde den Kundinnen und Kunden versprochen?
Lemon Bottle soll die Kollagenproduktion und Hautelastizität steigern und den Abbau von Fettzellen beschleunigen. Vor allem aber bestehe es ausschliesslich aus pflanzlichen Inhaltsstoffen, heisst es. Schon nach wenigen Behandlungen soll das Doppelkinn verschwunden und die Oberschenkel sichtlich schmaler sein.
Hat die Behandlung gewirkt?
Die Inhaberin eines Kosmetikstudios sagte zu 20 Minuten, dass ein Selbsttest sehr gut ausgefallen sei. Kundinnen dagegen seien unzufrieden. Ausser
Schwellungen und blauen Flecken habe es nichts gebracht.
Dürfen Beautysalons die spritze jetzt nicht mehr verabreichen?
Schon vor der Warnung hätte Lemon Bottle in der Schweiz nicht verabreicht werden dürfen, so Jaggi. Da es sich um ein
Produkt zum Injizieren handelt, fällt es unter das Heilmittelgesetz und ist zulassungspflichtig. Diese Zulassung gebe es in der Schweiz nicht, was Lemon Bottle illegal mache.
wie reagiert die Branche?
Wenige Stunden nach der Warnung werden sie zwar noch über die Google-suche gefunden, das Angebot ist aber bereits von einigen Websites verschwunden. Die meisten angefragten Studios wollten keine Stellung nehmen, nur Venus Beauty liess verlauten: «Wir nehmen die Warnung sehr ernst und haben per sofort alle Lemon-bottle-behandlungen gestoppt.»
Ich habe mir das Produkt selbst gespritzt – was nun?
Gemäss Jaggi wurden Swissmedic bisher keine Nebenwirkungen gemeldet. «Wir haben auch keine Meldungen von Kundinnen und Kunden, die sich nach der Injektion in ärztliche Behandlung begeben mussten.» Und: «Bezüglich der Injektionslösung gibt es ab sofort hoffentlich weniger Fragen, da jetzt die Einstufung klar ist.»