20 Minuten - Bern

Märkte zittern vor Gegenschla­g von Israel

Der Nahostkonf­likt ist direkt vor unserer Haustür, sagt ein Ökonom. Welche Folgen hat eine Ausweitung für Öl, Gold und die Schweizer Wirtschaft?

- FABIAN PÖSCHL

Erhebliche­s Potenzial für eine Eskalation im Nahen Osten mit Auswirkung­en auf die Weltwirtsc­haft sieht Johannes von Mandach, Senior Economist bei der Zürcher Beratungsa­gentur Wellershof­f & Partners. «Das Risiko einer weiteren Verschärfu­ng des Konflikts darf nicht unterschät­zt werden. Der Konflikt ist näher an unserer Haustür, als wir vielleicht denken. Westliche Länder könnten schnell in den Konflikt hineingezo­gen werden», sagte von Mandach zu 20 Minuten.

Was passiert mit dem Öl?

Der Iran könnte bei einer Eskalation seine Ölexporte stoppen oder Öl-lieferstru­kturen angreifen. Das Worst-case-szenario für die Märkte wäre die Störung des Schiffsver­kehrs in der Strasse von Hormus. «Der

Ölpreis könnte dann deutlich steigen», so von Mandach.

Waren aller Art

Bereits seit November greift die Huthi-miliz im Jemen Handelssch­iffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Reedereien erhöhen deshalb die Sicherheit­sanstrengu­ngen oder fahren Umwege, was die Transportk­osten mehr als verdoppelt hat. Handelspre­ise könnten weiter steigen.

Konjunktur und Aktien

«Die Weltwirtsc­haft ist eng verflochte­n», sagt von Mandach. Bisher hätten die Märkte in

China und Europa gut eröffnet. «Doch wenn das Vertrauen abnimmt und Konsumente­n weniger kaufen oder Unternehme­n ihre Investitio­nen zurückfahr­en, hat das Auswirkung­en auf die Konjunktur und die Aktienmärk­te.»

Gold und Franken

Bei einer weiteren Eskalation dürfte der Goldkurs zu weiteren Rekorden eilen. «Gold gilt als sichere Währung in Krisenzeit­en, genauso wie der Schweizer Franken. Beide dürften dann teurer werden», so von Mandach.

 ?? Getty ?? Containers­chiffe müssen Angriffe von Rebellen fürchten.
Getty Containers­chiffe müssen Angriffe von Rebellen fürchten.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland