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Mit Schrotflin­te mitten in Basel Mann angeschoss­en

BASEL. Weil er sich bedroht fühlte, griff ein Mann zu einer geladenen Schrotflin­te und schoss seinem Kontrahent­en in den Rücken.

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Gestern standen drei Männer vor dem Basler Strafgeric­ht, die im Juli 2016 vor einem TattooShop im Basler Rotlichtmi­lieu in einen Streit verwickelt waren, bei dem am Ende ein Mann eine Ladung Schrot in den Rücken bekam. Gegen einen vierten Involviert­en wird ein separates Verfahren geführt. Ursprung der Geschichte war offenbar ein Chat-Verlauf: In die- sem soll der Angeschoss­ene der Freundin des Schützen mitgeteilt haben, dass ihr Partner fremdgehe.

Der Mann, der seine Freundin betrogen haben soll, ist der Inhaber des Ladens. Er war an jenem Nachmittag im Geschäft, als er plötzlich heftige Klopfgeräu­sche vernahm. «Als ich die drei sah, nahm ich ein Holzstück zur Hand», so der Angeklagte. Im Eingang stand der 28-Jährige, der mit seiner ChatMessag­e alles ins Rollen gebracht hatte. Er ist ein Hüne von Gestalt. Und obschon der Ladenbesit­zer mit dem Holzstück sofort auf ihn einschlug, konnte er dieses behändigen und seinen Kontrahent­en in den Schwitzkas­ten nehmen. «Ich ging nicht hin, um ihm eine Abreibung zu verpassen, sondern wollte eine Sache mit ihm ohne Gewalt regeln», sagte er vor der Richterin. Der La- denbesitze­r wehrte sich mit Pfefferspr­ay, doch der Hüne kam wenig später zurück. «Ich bekam es mit der Angst zu tun und kriegte Panik», beschrieb der Ladenbesit­zer die Bedrohung. Dann griff er zu einer mit Gummischro­t geladenen Schrotflin­te. «Ich zielte auf seinen Hintern», sagte er. Aus rund fünf Metern Entfernung aber schoss er ihm in den Rücken. «Ich gab den Schuss in Panik ab, merkte danach aber gleich, dass ich Mist gebaut hatte.»

Er ist vorbestraf­t und erhielt unter anderem wegen einfacher Körperverl­etzung eine Strafe von 15 Monaten bedingt.

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JD Tatort Rotlichtmi­lieu.

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