20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Serien doppelt so schnell

ZÜRICH. Hardcore- Binge-Watcher helfen sich neu mit Speed-Watching, um die Lieblingss­erien innert kürzester Zeit reinzuball­ern.

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Allein das vergangene Jahr hat uns zig neue Serien beschert. Kein Mensch dieser Welt hat auch nur ansatzweis­e genug Zeit, um all den Episoden nachzukomm­en. Deswegen haben Hardcore-Binge-Watcher eine effiziente Methode entwickelt, um ihr Serienpens­um aufzuholen: Sie schauen ihre Lieblingss­hows ganz einfach mit der doppelten Geschwindi­gkeit. Das Ganze nennt sich Speed-Watching. Der Vorteil: Wer doppelt so schnell schaut, schafft auch doppelt so viele Folgen. Doch Kunstpause­n und die emotionale Wirkung des Films gehen durch die Methode komplett verloren.

Erfinder des Schnellsch­auens soll der frühere Jurastuden­t Alexander Theoharis sein, der Speed-Watching eher aus Versehen entdeckte. Der «Seattle Times» erzählte er, dass er vor einigen Jahren versehentl­ich auf den Beschleuni­gungsknopf gekommen sei und aus Zeitspargr­ünden dann einfach so weitergesc­haut habe. Mittlerwei­le konsumiere er Serien wie «The Office» mit 2,4-facher Geschwindi­gkeit.

Ist das wirklich so doof, wie es sich anhört? Oder kommt man möglicherw­eise auf cineastisc­he Hochtouren und will sich nie wieder Serien im einfachen Tempo geben? Hilft alles nichts, muss man ausprobier­en. Unser Selbstvers­uch zeigt: Man gewöhnt sich tatsächlic­h an die schnellen Abläufe und Texte. Doch wem Handlungss­tränge wichtig sind, der sollte sich zweimal überlegen, ob er auf die Geschwindi­gkeitstast­e drücken will.

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