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Neue Bewegung zelebriert Stolz auf den eigenen Geiz

ZÜRICH. Luxus ist heute alles: Wer kann, leistet sich viel. Doch eine kleine Gruppe stellt sich diesem Trend entgegen und spart.

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Heute geben viele das Geld mit beiden Händen aus. Was man sich leistet, muss luxuriös und exklusiv sein – je teurer, desto besser. Doch es gibt auch eine Gegenbeweg­ung. Sie ist vor allem in der Romandie und in Frankreich zu finden. Ihr Motto ist: «Ich bin geizig und stolz darauf.» Mit Radins.com und Radin.ch haben sie eigene Websites und scheinen laut Foreneintr­ägen eine wachsende Gruppe zu bilden.

Sie gehen nicht ins Restaurant oder in die Disco. Geschenke sind out, neue Kleider gibt es kaum. Geld wird nur überlegt ausgegeben und viel Zeit für Vergleiche aufgewende­t. Beliebt ist auch Secondhand- oder Ausverkauf­sware.

Das französisc­he Fernsehen M6 hat solche jungen Franzo- sen porträtier­t. Einer wurde von seiner Freundin verlassen, weil er ihr kein Geschenk kaufen wollte. «Ich will trotzdem ein Geizhals bleiben, mich stört es, Geld für Unnötiges auszugeben», sagte er. Mit Gleichgesi­nnten tauscht er sich auf Radins.com über Rabatte, Promo-Codes und Sparbons aus. In Blogs liest man dort nach, wie man Shampoo herstellt oder günstig verreist. Zu finden sind Sparpläne, Kochund Einkaufsti­pps. Auf die Frage, wofür oder wieso sie sparen, sagen viele, sie täten es aus Prinzip. Andere sparen für unvorherse­hbare Ereignisse oder grössere Anschaffun­gen.

Sind auch Sie gern geizig? Schreiben Sie uns an Feedback@20minuten.ch

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400 Meter neue Gleise und vier neue Weichen: Die Reparatura­rbeiten
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KEY Ausverkauf­sware ist bei den selbst ernannten Geizhälsen beliebt.

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