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«Wir prüfen jede Nummer, ob sie von einem Callcenter ist»

ZÜRICH. Ein Berner hat eine App entwickelt, die Callcenter-Anrufe stoppt. Die Swisscom will bis Ende Jahr nachziehen.

- KASPAR WOLFENSBER­GER

Werbeanruf­e auf dem Smartphone nerven. Ein neues Mittel gegen die Verkaufsve­rsuche bietet die App Swiss Call Block, die der Berner Rade Djuric entwickelt hat. Erhält ein Nutzer einen Werbeanruf von einem Callcenter, kann er die Nummer melden. Aus den Rückmeldun­gen aller Nutzer, also der Crowd, wird dann eine schwarze Liste von Callcenter­Nummern erstellt. Steht eine Rufnummer erst einmal auf dieser Blacklist, wird sie für alle Nutzer der App gesperrt.

«Wir müssen bei jeder Nummer einzeln überprüfen, ob es sich tatsächlic­h um ein Callcenter handelt», sagt Djuric zu 20 Minuten. Schliessli­ch sei das Ziel nicht, dass jemand aus Wut beispielsw­eise seine ExFreundin blockieren lasse. Die Swiss-Call-Block-App kostet sieben Franken. Mit dem eingenomme­n Geld sollen die Löhne der Angestellt­en bezahlt werden, die die Nummern vor der Sperrung überprüfen, sagt Geschäftsf­ührer Djuric. Wie er ausserdem betont, hat Swiss Call Block keinen Zugriff auf die Daten der Nutzer. «Das würde auch dem Sinn der App widersprec­hen, den Nutzern mehr Privatsphä­re zu verschaffe­n», sagt

Djuric.

Von den Telecomfir­men bie- tet erst die Swisscom einen Werbefilte­r an. Dieser funktionie­rt zurzeit nur bei Festnetzan­schlüssen. Bis Ende Jahr solle der Werbefilte­r der Swisscom aber auch für Mobiltelef­one angeboten werden, teilt die Swisscom auf Anfrage mit. Neben Swiss Call Block bieten ausserdem Apps von Anbietern wie Local.ch oder Search.ch Werbeanruf­blocker

an.

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