20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Wir prüfen jede Nummer, ob sie von einem Callcenter ist»
ZÜRICH. Ein Berner hat eine App entwickelt, die Callcenter-Anrufe stoppt. Die Swisscom will bis Ende Jahr nachziehen.
Werbeanrufe auf dem Smartphone nerven. Ein neues Mittel gegen die Verkaufsversuche bietet die App Swiss Call Block, die der Berner Rade Djuric entwickelt hat. Erhält ein Nutzer einen Werbeanruf von einem Callcenter, kann er die Nummer melden. Aus den Rückmeldungen aller Nutzer, also der Crowd, wird dann eine schwarze Liste von CallcenterNummern erstellt. Steht eine Rufnummer erst einmal auf dieser Blacklist, wird sie für alle Nutzer der App gesperrt.
«Wir müssen bei jeder Nummer einzeln überprüfen, ob es sich tatsächlich um ein Callcenter handelt», sagt Djuric zu 20 Minuten. Schliesslich sei das Ziel nicht, dass jemand aus Wut beispielsweise seine ExFreundin blockieren lasse. Die Swiss-Call-Block-App kostet sieben Franken. Mit dem eingenommen Geld sollen die Löhne der Angestellten bezahlt werden, die die Nummern vor der Sperrung überprüfen, sagt Geschäftsführer Djuric. Wie er ausserdem betont, hat Swiss Call Block keinen Zugriff auf die Daten der Nutzer. «Das würde auch dem Sinn der App widersprechen, den Nutzern mehr Privatsphäre zu verschaffen», sagt
Djuric.
Von den Telecomfirmen bie- tet erst die Swisscom einen Werbefilter an. Dieser funktioniert zurzeit nur bei Festnetzanschlüssen. Bis Ende Jahr solle der Werbefilter der Swisscom aber auch für Mobiltelefone angeboten werden, teilt die Swisscom auf Anfrage mit. Neben Swiss Call Block bieten ausserdem Apps von Anbietern wie Local.ch oder Search.ch Werbeanrufblocker
an.