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Genazzi und Loeffel: Aus dem Nichts zum WM-Traumduo
PARIS. Die beiden Verteidiger sind das Wunder innerhalb des Nati-Wunders.
Als sich vor dem Turnierstart abzeichnete, dass Joël Genazzi und Romain Loeffel an der WM in Paris ein Verteidiger-Duo bilden würden, war das ein Grund zur Besorgnis. Die beiden haben in der NLA nicht den Ruf, die defensiv Verlässlichsten zu sein. Nun reibt man sich verwundert die Augen: Genazzi (1 Tor, 2 Assists) und Loeffel (1 Tor, 4 Assists) setzen nicht nur viele Offensivakzente, sondern sind mit sensationellen persönlichen Bilanzen von +7 auch die zuverlässigsten Spieler im Schweizer Kader. Sie sind quasi das Sinnbild für die grandiose Entwicklung der Mannschaft.
«Wie ich es geschafft habe, auf eine solche Bilanz zu kom-
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16.15 20.15 men, frage ich mich selbst», meint Genazzi. Und Loeffel sagt zu seiner erstaunlichen Performance: «Ich bin freier im Kopf als früher. Ich spiele nicht mehr, um keine Fehler zu machen, sondern um gut zu sein.» Während der 26-jährige Servet- te-Verteidiger Loeffel schon immer als Talent gegolten hat, ist der Werdegang des 29-jährigen Lausanne-Verteidigers Genazzi erstaunlich – auch für ihn: «Ich gehörte früher nicht zu den guten Spielern, ich musste mir das erarbeiten. Lange wusste ich ja nicht einmal, ob ich Stürmer oder Verteidiger bin.»
Noch vor fünf Jahren blieb ihm bei den SCL Tigers oft bloss die Rolle des 13. Stürmers, daneben kam er gelegentlich zu Einsätzen als Verteidiger. Nach seinem Wechsel zu Lausanne 2013 formte ihn Heinz Ehlers dann zum Verteidiger. «Der Anfang war mühsam, denn Ehlers stauchte mich ständig zusammen», so der Zürcher. Der ultimative Beweis, dass sich die Mühe gelohnt hat, ist die WM 2017.