20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Schweizer Kiffer sind pro Tag rund vier Stunden lang high

ZÜRICH. Der neue Global Drug Survey zeigt: In der Schweiz wird wieder mehr gekifft. CannabisKo­nsumenten geht es vor allem um Entspannun­g.

- MARCO LÜSSI

Der Global Drug Survey (GDS) ist die grösste Drogenumfr­age der Welt. Über 115 000 Personen aus 50 Staaten haben an der nicht repräsenta­tiven Online-Umfrage teilgenomm­en, darunter 7800 aus der Schweiz. Die Schweizer Resultate liegen 20 Minuten exklusiv vor.

Mit Abstand die am häufigsten konsumiert­e Droge bleibt der Alkohol – Tendenz steigend. 94 Prozent der Schweizer Umfragetei­lnehmer gaben an, in den letzten 12 Monaten getrunken zu haben. 2016 waren es nur 89 Prozent gewesen. Einen Anstieg gab es auch beim Kiffen: Rund 50 Prozent der Befragten konsumiert­en im letzten Jahr Cannabis – drei Prozent mehr als im Vorjahr. Wer kifft, tut dies gemäss dem GDS 2017 in der Regel mehr- mals pro Woche. Im Schnitt greifen Schweizer Cannabisko­nsumenten an 143 Tagen im Jahr zum Joint.

Gefragt wurden die Umfragetei­lnehmer auch, wie lange sie gemäss eigener Einschätzu­ng an den Tagen, an denen sie kiffen, high sind: Der Durchschni­ttswert liegt bei 3,7 Stunden. Gekifft wird vornehmlic­h am Abend: 49 Prozent rauchen den ersten Joint des Tages erst über 12 Stunden nach dem Aufstehen. 82 Prozent gaben an, zur Entspannun­g und zum Spass zu kiffen. 14 Prozent sagen, bei ihnen spielten zusätzlich auch medizinisc­he Gründe eine Rolle.

Larissa Maier vom GDS: «Diese Resultate zeigen, dass Cannabis für viele ein Mittel ist, um dem Stress in der Schu-

le oder am Arbeitspla­tz zu entfliehen.» Mithilfe eines Joints am Abend «runterzuko­mmen», sei häufig eine im Alltag fest verankerte Gewohnheit. Maier: «Für viele CannabisKo­nsumenten steht nicht der Rausch im Vordergrun­d, sondern die Entspannun­g.» Entspreche­nd bestehe in der Schweiz auch eine Nachfrage für legal erhältlich­e CBD-Produkte.

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