20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Schweizer Kiffer sind pro Tag rund vier Stunden lang high
ZÜRICH. Der neue Global Drug Survey zeigt: In der Schweiz wird wieder mehr gekifft. CannabisKonsumenten geht es vor allem um Entspannung.
Der Global Drug Survey (GDS) ist die grösste Drogenumfrage der Welt. Über 115 000 Personen aus 50 Staaten haben an der nicht repräsentativen Online-Umfrage teilgenommen, darunter 7800 aus der Schweiz. Die Schweizer Resultate liegen 20 Minuten exklusiv vor.
Mit Abstand die am häufigsten konsumierte Droge bleibt der Alkohol – Tendenz steigend. 94 Prozent der Schweizer Umfrageteilnehmer gaben an, in den letzten 12 Monaten getrunken zu haben. 2016 waren es nur 89 Prozent gewesen. Einen Anstieg gab es auch beim Kiffen: Rund 50 Prozent der Befragten konsumierten im letzten Jahr Cannabis – drei Prozent mehr als im Vorjahr. Wer kifft, tut dies gemäss dem GDS 2017 in der Regel mehr- mals pro Woche. Im Schnitt greifen Schweizer Cannabiskonsumenten an 143 Tagen im Jahr zum Joint.
Gefragt wurden die Umfrageteilnehmer auch, wie lange sie gemäss eigener Einschätzung an den Tagen, an denen sie kiffen, high sind: Der Durchschnittswert liegt bei 3,7 Stunden. Gekifft wird vornehmlich am Abend: 49 Prozent rauchen den ersten Joint des Tages erst über 12 Stunden nach dem Aufstehen. 82 Prozent gaben an, zur Entspannung und zum Spass zu kiffen. 14 Prozent sagen, bei ihnen spielten zusätzlich auch medizinische Gründe eine Rolle.
Larissa Maier vom GDS: «Diese Resultate zeigen, dass Cannabis für viele ein Mittel ist, um dem Stress in der Schu-
le oder am Arbeitsplatz zu entfliehen.» Mithilfe eines Joints am Abend «runterzukommen», sei häufig eine im Alltag fest verankerte Gewohnheit. Maier: «Für viele CannabisKonsumenten steht nicht der Rausch im Vordergrund, sondern die Entspannung.» Entsprechend bestehe in der Schweiz auch eine Nachfrage für legal erhältliche CBD-Produkte.