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Trotz 9750 Fr Bonus ist jeder zweite Banker unzufrieden
ZÜRICH. Die Hälfte der Banker findet, ihr Bonus falle zu tief aus. « Klagen auf hohem Niveau», erwidern die Banken.
In den letzten drei Monaten konnten sich viele Banker über einen Zustupf freuen: Die Banken schütteten die Boni für das vergangene Geschäftsjahr aus. Eine Umfrage des Bankpersonalverbands zeigt nun, dass nicht für alle der Blick aufs Konto erfreulich gewesen sein dürfte, denn der Median-Bonus sank im Vergleich zu 2015 von 10 000 auf 9750 Franken. Die Hälfte der befragten Banker erhielt demnach mehr als diese 9750 Franken. Die andere Hälfte lag darunter – oder ging gleich ganz leer aus.
Besonders heftig traf es Angestellte, die in der Hierarchie unten angesiedelt sind. Zwar stieg die Zufriedenheit mit dem Bonus auf den untersten Funktionsstufen leicht. Trotzdem sind nur 51 Prozent dieser Angestellten mit ihrem Bonus, der im Mittel 4500 Franken betrug, zufrieden. Zum Vergleich: Kaderangestellte erhielten 11 000 Franken, Mitglieder der Direk- tion 30 000 Franken.
Die Unzufriedenheit erklärt Denise Chervet vom Bankpersonalverband mit der Ungleichverteilung der Boni: «Während die Boni für Kundenberater oder Schalterangestellte abgenommen haben, erhielten Angestellte auf höheren Stufen exorbitante Boni.» Das sorge für Frustration. Für den Verband Arbeitgeber Banken sind das «Klagen auf sehr hohem Niveau». Geschäftsführer Balz Stückelberger verweist darauf, dass das Lohnniveau in der Bankbranche hoch sei und laut Umfrage 61 Prozent mit ihrem Lohn zufrieden seien. Zudem erfolge die BonusVerteilung nach «klaren und transparenten» Kriterien.