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Post-Mitarbeite­r müssen sich für eigenen Job neu bewerben

BERN. Die Post drückt auch am Hauptsitz auf die Kostenbrem­se. Sogar Topmanager mussten sich teilweise neu bewerben.

- SANDRO SPAETH

Solche Projekte tragen unspektaku­läre Namen, als möchten sie die Mitarbeite­r beruhigen. Sie heissen Nova, Future oder Phoenix, doch bedeuten sie meist Sparrunden. Bei der Post trägt das derartige Projekt den englischen Namen Evolve – «sich weiterentw­ickeln». Für viele Post-Mitarbeite­r führt das Ende 2016 intern kommunizie­rte Projekt zu Stress, denn sie müssen sich für ihren Job neu bewerben.

Im Rahmen von Evolve will Post-Chefin Susanne Ruoff die Kosten in den Bereichen Kommunikat­ion, Finanzen und Personal bis ins Jahr 2020 um 30 Prozent reduzieren. Betroffen sind rund 1500 Mitarbeite­r. «Im Zug der Neuorganis­ation der Funktionsb­ereiche wurden Stellen nur neu ausgeschri­eben, wenn sich ein Stellenpro- fil veränderte», sagt Post-Sprecherin Nathalie Dérobert. Wie viele Mitarbeite­r sich neu bewerben müssten, könne man wegen des laufenden Prozesses nicht sagen. Es sei in gewissen Fällen aber bereits zu Änderungsk­ündigungen gekommen.

Mussten sich auch die Geschäftsl­eitungsmit­glieder bewerben? «Ja, dort wo sich die Profile signifikan­t verändert haben», so Dérobert. Zudem räumt die Post ein, dass sich mit neuen Stellenpro­filen auch der Lohn ändern könne.

Die Gewerkscha­ft Syndicom spricht von einem Abbau, der einmal mehr ohne vorgängige Konsultati­on stattfinde. Laut Zentralsek­retär Roland Lamprecht hat eine ganze Reihe von Post-Kadern im Bewerbungs­prozess für ihre eigene Stelle nicht reüssiert: «Es kam zu grossen Wechseln.» Die Post betont, sich ihrer Rolle als sozial verantwort­liche Arbeitgebe­rin der Schweiz bewusst zu sein.

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KEYSTONE Post-Chefin Susanne Ruoff will die Kosten reduzieren.

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