20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Verstärken jetzt Schweizer Veranstalter die Sicherheit?
ZÜRICH. Nach dem Anschlag in Manchester sind hiesige Veranstalter besorgt. Führt Grande ihre Tour fort, wird es für Fans striktere Kontrollen geben.
Schweizer Veranstalter von Konzerten und Openairs sind schockiert und besorgt über den Anschlag. Sicherheitstechnisch sehen die meisten aber vorerst keinen Handlungsbedarf. Live Nation etwa, Veranstalter der europaweiten Ariana-Grande-Tour, verstärkte vor dem Anschlag bereits die Sicherheitsmassnahmen für die Konzerte von Depeche Mode. In einer Stellungnahme ergänzte Geschäftsführer Marek Lieberberg gestern gegenüber 20 Minuten: «Wir bitten um Verständnis, wenn wir unsere bereits bestehenden Massnahmen zum Schutz unserer Veranstaltungen angesichts der latenten Bedrohung in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und der Polizei weiter anpassen.»
Konzert- und Festivalbesucher sollten sich auf das Wesentliche beschränken und auf nicht unbedingt erforderliche Gegenstände aller Art verzichten, da dies die Kontrollen erleichtere, so Lieberberg. Bei kommenden Konzerten müsse mit intensiven Bodychecks gerechnet werden.
Abc Production veranstaltet unter anderem die Schweizer Konzerte von Justin Bieber und den Rolling Stones. Laut Geschäftsführer André Béchir setzt die Firma den Gegebenheiten entsprechende Sicherheitsstandards um. «Wir passen unser Dispositiv dem Event an und geben Sicherheitskonzepte niemals heraus.» Absolute Sicherheit gebe es aber nie, so Béchir.
Simon Haldemann von Appalooza Productions, unter anderem zuständig für das Gurtenfestival in Bern, betont die enge Zusammenarbeit mit dem Nachrichtendienst des Bundes. «Sobald uns eine veränderte Gefahrenlage von den Behörden mitgeteilt wird, reagieren wir.» Das sei momentan nicht der Fall.