20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Strassen voll wie nie – nun soll Autofahren teurer werden

BERN. Auf den Autobahnen ist eine Rekordzahl an Autos unterwegs. Vertreter des ÖV fordern nun höhere Steuern.

- STEFAN EHRBAR

Durchschni­ttlich 102 Autos fuhren letztes Jahr auf der A1 bei Walliselle­n ZH durch – pro Minute. Das sind 2 Prozent mehr als 2015. Auf allen fünf meistbefah­renen Abschnitte­n wurden letztes Jahr Rekordwert­e verzeichne­t. Die Wachstumsr­aten waren an diesen neuralgisc­hen Orten wie dem Bareggtunn­el oder Grauholz BE so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Strassen (Astra), die 20 Minuten analysiert hat.

Astra-Sprecher Thomas Rohrbach sagt, das Wachstum sei nicht aussergewö­hnlich hoch. Das Astra rechne damit, dass der Verkehr in den nächs- ten Jahren in ähnlicher Geschwindi­gkeit zunehme. Die Menschen werden immer mobiler und sind auch in der Freizeit häufiger unterwegs.

Der öffentlich­e Verkehr kann davon nicht profitiere­n. Seit Jahren verharrt sein Marktantei­l bei den zurückgele­gten Kilometern bei 20 Prozent. Letztes Jahr verzeichne­te das Bundesamt für Statistik sogar einen Rückgang bei der Anzahl Personenfa­hrten. Der Verband öffentlich­er Verkehr nimmt die Politik in die Pflicht: Es dürfe keine weiteren Preiserhöh­ungen geben, sagt Sprecher Roger Baumann. Während der ÖV immer teurer werde, sei beim Auto das Gegenteil der Fall. Nun müssten sich Autofahrer stärker an den ungedeckte­n Kosten beteiligen. Das könne etwa über die Treibstoff­steuer oder den Vignettenp­reis geschehen.

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KEYSTONE Die Menschen werden immer mobiler und sind auch in der Freizeit oft unterwegs – das ist auf den Strassen deutlich spürbar.

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