20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Strassen voll wie nie – nun soll Autofahren teurer werden
BERN. Auf den Autobahnen ist eine Rekordzahl an Autos unterwegs. Vertreter des ÖV fordern nun höhere Steuern.
Durchschnittlich 102 Autos fuhren letztes Jahr auf der A1 bei Wallisellen ZH durch – pro Minute. Das sind 2 Prozent mehr als 2015. Auf allen fünf meistbefahrenen Abschnitten wurden letztes Jahr Rekordwerte verzeichnet. Die Wachstumsraten waren an diesen neuralgischen Orten wie dem Bareggtunnel oder Grauholz BE so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Strassen (Astra), die 20 Minuten analysiert hat.
Astra-Sprecher Thomas Rohrbach sagt, das Wachstum sei nicht aussergewöhnlich hoch. Das Astra rechne damit, dass der Verkehr in den nächs- ten Jahren in ähnlicher Geschwindigkeit zunehme. Die Menschen werden immer mobiler und sind auch in der Freizeit häufiger unterwegs.
Der öffentliche Verkehr kann davon nicht profitieren. Seit Jahren verharrt sein Marktanteil bei den zurückgelegten Kilometern bei 20 Prozent. Letztes Jahr verzeichnete das Bundesamt für Statistik sogar einen Rückgang bei der Anzahl Personenfahrten. Der Verband öffentlicher Verkehr nimmt die Politik in die Pflicht: Es dürfe keine weiteren Preiserhöhungen geben, sagt Sprecher Roger Baumann. Während der ÖV immer teurer werde, sei beim Auto das Gegenteil der Fall. Nun müssten sich Autofahrer stärker an den ungedeckten Kosten beteiligen. Das könne etwa über die Treibstoffsteuer oder den Vignettenpreis geschehen.