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Streit mit Messer und Pistole – Mann steht vor Gericht
BASEL. Ein 24-Jähriger soll bei einem Streit im FameClub mit Messer und Pistole gedroht haben. Dabei wurde eine Unbeteiligte verletzt.
Dass er während einer Partynacht im Fame am 28. Dezember 2014 sowohl mit einem Messer als auch mit einer Pistole Walther P5 herumgefuchtelt hatte, gab der Beschuldigte (24) bereits zu Beginn des Prozesses zu. Die Fragen gestern vor dem Strafgericht wa- ren: Wollte er seine Gegner verletzen oder nahm er gar in Kauf, jemanden zu töten? Der Streit um eine Frau war der Beginn der Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von rund fünf Personen sowie dem unter anderem wegen versuchter vorsätzlicher Tötung angeklagten Metallbauer und dessen Cousin. «Die Security sagte uns, wir sollen den Club verlassen, beim Rausgehen habe ich dann mein Messer gezückt und damit eine Rundumbewegung gemacht», so der Kosovare. Mit der Klinge des Klapp- messers verletzte er dabei eine völlig unbeteiligte Clubgängerin am Oberschenkel. Statt nach Hause zu gehen, hätten die beiden Männer vor der Disco auf ihre Gegner gewartet, so die Staatsanwaltschaft.
Während der Ersteinvernahme sagte der Angeklagte: «Im Fame nahm ich mein Messer in die Hand und wollte den Türken im weissen Pulli abstechen.» Er habe die Pistole aus dem Auto geholt und einsatzbereit gemacht. So weit kam es jedoch nicht. Eine Polizeipatrouille wurde auf den Mann aufmerksam, worauf er sich zum Auto zurückbegab und die Waffe entlud, wie die Staatsanwaltschaft sagte. Während der Verhandlung erzählte der Angeklagte, er und sein Cousin hätten Angst gehabt – und wollten sich mit der Pistole lediglich verteidigen. Die Waffe sei nicht geladen gewesen.
Die Staatsanwaltschaft will den Beschuldigten sechs Jahre hinter Gitter wissen. Das Urteil wird heute gesprochen.