20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Darum gehen der Schweiz die Impfstoffe aus
ZÜRICH. Zurzeit sind 13 Impfstoffe nicht verfügbar. Weil es oft nur Kombipräparate gibt, führt dies zu Überimpfungen.
Im Pharmaland Schweiz gehen die Impfstoffe aus. Betroffen sind alle – Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Erwachsene, wie der «SonntagsBlick» schreibt. Tatsächlich führt das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung auf einer Liste aktuell 13 Impfseren auf, die für die Schweiz nicht verfügbar sind.
Von der Tollwut- bis zur Kinderlähmungsimpfung werden Engpässe bis zum Herbst oder bis nächstes Jahr erwartet. Die Diphtherie-, Tetanusund Keuchhustenimpfung für Kinder dürfte erst im Oktober wieder verfügbar sein.
Kurzfristig wichen Ärzte auf Mehrfachimpfungen aus, sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit zu 20 Minuten. Das heisst: Wer eigentlich nur gegen drei Krankheiten immunisiert werden will, wird gegen fünf oder sechs geimpft, weil nur diese Kombinations- impfungen verfügbar sind. Bei Kleinkindern wird unter Umständen die Hepatitis-BImpfung vorgezogen, weil es derzeit nur Impfseren gibt, bei denen diese gleich dazugemischt wurde.
«Uns beunruhigen die Engpässe, und wir beschäftigen uns mit dem Problem schon länger», sagt Koch. Die Lieferschwierigkeiten seien ein weltweites Problem. Die Gründe: Nur wenige Pharmafirmen stellen Impfstoffe her, es gibt Monopole oder Oligopole. In der Schweiz werden die Impfstoffe zudem anders als in vielen Staaten nicht zentral beschafft. «Wir werden sicher prüfen, ob das tatsächlich vorteilhaft ist», sagt Koch. Weil die Schweiz klein ist, sind zudem nicht so viele Impfstoffe auf dem Markt.