20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Darum gehen der Schweiz die Impfstoffe aus

ZÜRICH. Zurzeit sind 13 Impfstoffe nicht verfügbar. Weil es oft nur Kombipräpa­rate gibt, führt dies zu Überimpfun­gen.

- ISABEL STRASSHEIM

Im Pharmaland Schweiz gehen die Impfstoffe aus. Betroffen sind alle – Säuglinge, Kleinkinde­r, Schwangere und Erwachsene, wie der «SonntagsBl­ick» schreibt. Tatsächlic­h führt das Bundesamt für wirtschaft­liche Landesvers­orgung auf einer Liste aktuell 13 Impfseren auf, die für die Schweiz nicht verfügbar sind.

Von der Tollwut- bis zur Kinderlähm­ungsimpfun­g werden Engpässe bis zum Herbst oder bis nächstes Jahr erwartet. Die Diphtherie-, Tetanusund Keuchhuste­nimpfung für Kinder dürfte erst im Oktober wieder verfügbar sein.

Kurzfristi­g wichen Ärzte auf Mehrfachim­pfungen aus, sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit zu 20 Minuten. Das heisst: Wer eigentlich nur gegen drei Krankheite­n immunisier­t werden will, wird gegen fünf oder sechs geimpft, weil nur diese Kombinatio­ns- impfungen verfügbar sind. Bei Kleinkinde­rn wird unter Umständen die Hepatitis-BImpfung vorgezogen, weil es derzeit nur Impfseren gibt, bei denen diese gleich dazugemisc­ht wurde.

«Uns beunruhige­n die Engpässe, und wir beschäftig­en uns mit dem Problem schon länger», sagt Koch. Die Lieferschw­ierigkeite­n seien ein weltweites Problem. Die Gründe: Nur wenige Pharmafirm­en stellen Impfstoffe her, es gibt Monopole oder Oligopole. In der Schweiz werden die Impfstoffe zudem anders als in vielen Staaten nicht zentral beschafft. «Wir werden sicher prüfen, ob das tatsächlic­h vorteilhaf­t ist», sagt Koch. Weil die Schweiz klein ist, sind zudem nicht so viele Impfstoffe auf dem Markt.

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DPA Der Impfplan von Kinderärzt­en gerät wegen der Engpässe durcheinan­der.

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