20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz am Bein»
SCHAFFHAUSEN. Ein Bub und eine Frau wurden im Rhein gebissen. Jetzt suchen die Behörden nach dem Biber – und bringen Warnschilder an.
Der Achtjährige, der am Montag in Schaffhausen von einem Biber gebissen wurde (20 Minuten berichtete), ist nicht das einzige Opfer. Noch am gleichen Abend gegen 20 Uhr stieg auch Silvia G.* an derselben Stelle beim Lindli in den Rhein. Sie schwamm gemütlich mit der Strömung in Richtung der Imbissstände, als sie plötzlich einen heftigen Schlag und einen starken, stechenden Schmerz am Bein verspürte. «Es war extrem und tat sehr fest weh», erzählt G. Sie stieg sofort aus dem Wasser und sah eine tiefe Wunde direkt unterhalb ihres Knies. «Sie klaffte richtiggehend und blutete wie verrückt.» Im Spital musste sie sich die 1,5 Zentimeter tiefe und 2 Zentimeter breite Wunde nähen lassen.
Der Schaffhauser Jagdaufseher Andreas And Vögeli sagt, auf- grund von Meldungen und Videos gehe man von der Anwesenheit eines Bibers aus. «Eventuell wohnt in einer Röhre gar ein Paar.» Beim Lindli lebten aber auch Bisamratten. Es gebe dort bis zu 20 Rohre, die in den Rhein gehen. «Wir werden diese in den nächsten Tagen mit einer Rohrbildkamera prüfen.»
Um mögliche weitere Bissattacken zu verhindern, stellt die Verwaltung nun Warnschilder auf, die vor dem Baden beim Lindli warnen. Gefahr droht laut Vögeli vor allem im Uferbereich. Wer weiter draussen schwimme, begebe sich hingegen kaum in Gefahr. Biber und Bisamratten sind eigentlich nicht aggressiv. Wenn sie sich jedoch bedroht fühlen oder wenn sie Junge verteidigen wollen, können sie zubeissen.
*Name der Redaktion bekannt