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«MotoGP 17»: Realistische Rennsimulation für Töff-Profis
SPORT. « MotoGP 17» ist nichts für Anfänger. Doch wer sich mit dem aktuellen Motorradsport auseinandersetzen möchte, kommt auf seine Kosten.
Überall Open World oder Koop – nach der diesjährigen E3 hätte man meinen können, die gute alte Rennsimulation liege am Boden. Doch nicht nur, weil in Los Angeles mit «Project Cars 2» und «Forza Motorsport 7» dann doch GenreHighlights vorgestellt wurden, sind Rennspiele alles andere als tot. Auch das diesjährige «MotoGP» macht richtig Lärm und setzt ein kräftiges Lebenszeichen.
Eines vorweg: Mit einem simplen Arcade-Spass wie beispielsweise «Moto Racer» hat dieses Spiel wenig gemeinsam. «MotoGP 17» ist eine waschechte Rennsimulation, die sich an Fans sowie Fachleute richtet. PC- und Konsolenspieler können zwar auch bei diesem Game die aktuelle Saison fahren und echtes Rennfeeling erleben. Doch der Anspruch ist hoch; vor allem online fährt man der Konkurrenz ohne Übung gnadenlos hinterher. Auch auf Authentizität wird Wert gelegt: Alle offiziellen Fahrer, Motorräder und Strecken wurden lizenziert, peinliche Fantasienamen sucht man vergeblich.
Ansonsten ist beim TöffKlassiker vieles beim Alten geblieben. Eine grosse Neuerung gibt es allerdings: Wer den Karrieremodus abgeschlossen hat, darf sich erstmals als Rennstall-Manager versuchen. Auch technisch haben die Entwickler aufgerüstet: Die Rennen laufen nun mit flotten 60 Bildern pro Sekunde ab. Geblieben sind dagegen die etwas altbackene Grafik und der eine oder andere technische Bug.
Tatsächlich fährt «MotoGP 17» visuell nicht in der Schwergewichtsklasse mit. Doch die vielen Lizenzen und die beeindruckende Detailtreue ma- chen den Reiz aus. Zudem bietet das Spiel eine ausgezeichnete Soundkulisse und ein flüssiges Gameplay. Nicht nur Sportfans können hier also zugreifen. Denn dank seinem enormen Umfang geht «MotoGP 17» beinahe schon als Open-World-Game durch. «MotoGP 17», Milestone, für PS4, Xbox One und PC, erschienen.