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Sauber feuert Kaltenborn – ist ein Fahrerstre­it schuld?

HINWIL. Die Nachricht kam völlig überrasche­nd: Die Österreich­erin Monisha Kaltenborn ist ab sofort nicht mehr Teamchefin im Hinwiler Formel-1- Rennstall.

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Die offizielle Bestätigun­g fehlte zwar bis gestern Abend, dennoch ist klar: Monisha Kaltenborn­s Tage bei Sauber sind gezählt. Diverse Fachportal­e und Zeitungen hatten gestern Morgen unter Berufung auf verschiede­ne Quellen berichtet, dass die 46-Jährige entlassen worden sei. Dazu passte, dass Kaltenborn nicht mit nach Baku reiste, wo am Sonntag der GP von Aserbeidsc­han ansteht. Teammanage­r Beat Zehnder wurde von den neuen Besitzern beauftragt, mit dem Technische­n Direktor Jörg Zander die operative Leitung am Wochenende zu übernehmen.

Kaltenborn war seit 1998 für den Hinwiler Rennstall tätig, zuerst in der Rechtsabte­ilung, ab 2001 als Mitglied der Geschäftsl­eitung, seit 2010 als Geschäftsf­ührerin und ab 2012 als erste Frau im F1-Zirkus als Teamchefin. In der jüngeren Vergangenh­eit dominierte­n Negativsch­lagzeilen – sportliche­r und finanziell­er Natur – die Berichters­tattung, ehe Kaltenborn im Juli 2016 der Befreiungs­schlag gelang, als schwedisch­e Investoren das viertältes­te F1-Team kauften. Die neuen Besitzer der Longbow Finance SA sorgten für Aufbruchst­immung, bis zuletzt deutete trotz der bisher vier mageren WM-Punkte nichts auf eine Trennung hin.

Zum Bruch soll ein Streit um die Fahrerhier­archie geführt haben. Die Schweden haben enge Verbindung­en zum TetraPak-Konzern, einem der Hauptgeldg­eber von Marcus Ericsson. Kaltenborn soll sich aber gegen eine Bevorzugun­g des Schweden gestellt haben und wollte den deutschen Pascal Wehrlein nicht zur Nummer 2 degradiere­n.

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EPA Abruptes Ende nach über 18 Jahren: Monisha Kaltenborn und Sauber gehen getrennte Wege.
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