20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Flammen loderten bis in die Vororte

SPLIT. Rund um die kroatische Grossstadt Split wüten Waldbrände. Die Bewohner sahen das Feuer quasi vom Balkon aus.

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Die vergangene­n Tage waren für die Eltern von Biljana Rakosevic (32) aus Nussbaumen AG ein einziges Bangen: Von ihrer Wohnung am Rand der kroatische­n Hafenstadt Split aus sahen die Pensionäre dicke Rauchschwa­den der nahen Waldbrände, ihr Balkon war voller Asche und es herrschte «Weltunterg­angsstimmu­ng». Am Montagaben­d waren die Flammen nur 600 Meter entfernt. «Es war eine schlimme Nacht», sagt Rakosevic.

Zwar hat sich die Lage gestern etwas beruhigt – die Ferienmetr­opole sei «verteidigt» worden, teilten die Einsatzkrä­fte mit. Mehrere Stadtteile waren aber noch ohne Strom und Wasser. Für Kinder und ältere Menschen galt ein Ausgehverb­ot, die Hauptstras­sen waren für den Verkehr gesperrt. Am Montag musste ein Einkaufsze­ntrum evakuiert werden, mehrere Autos brannten aus. Dem Sender HRT zufolge geriet auch die städtische Abfalldepo­nie in Brand.

Insgesamt wurden in den letzten Tagen mehrere Dutzend Waldbrände in der Region gezählt. Mehrere Häuser gerieten bereits in Brand. Rund 400 Feuerwehrl­eute waren im Einsatz gegen die Flammen. Rakosevics Eltern berichten von einer gespenstis­chen Stille in der sonst so lebendigen Stadt. «Man hört nicht mal mehr die Grillen zirpen», sagt die Mutter. Nur das Sirenengeh­eul sei überall zu hören.

Auch in anderen Regionen Südeuropas kämpfen Feuerwehrl­eute gegen Flammenwal­zen. In Italien, Portugal, Frankreich und Montenegro etwa sind die Einsatzkrä­fte im Dauereinsa­tz.

 ?? AFP ?? Gestern Morgen brannten die Hügel um Split lichterloh.
AFP Gestern Morgen brannten die Hügel um Split lichterloh.

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