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Mit Roger Federers Jahrgang gibts kaum noch gute Sportler
ZÜRICH. Roger Federer ist ein Unikum – wegen seiner Titel und seines Alters. Sportler mit Jahrgang 1981, die noch in voller Blüte stehen, sind rar.
Dass Federer im Tennis seine einzigartige Karriere auch im fortgeschrittenen Sportleralter zu krönen weiss, haben wir am Sonntag ein weiteres Mal auf eindrückliche Weise erfahren. Sportartenübergreifend sind 1981 Geborene, die noch immer der absoluten Weltspitze angehören, eine Rarität. Erwähnenswert ist Skifahrer Erik Guay. Der Kanadier erlebt wie der Schweizer ein Traumjahr. An der WM in St. Moritz gewann er Gold im Super-G und Silber in der Abfahrt. Eine grosse Nummer ist auch der deutsche Triathlet Jan Frodeno, zweifacher Ironman-Weltmeister und Weltrekordhalter auf der Langdistanz.
Doch dann wird es schwieriger. Skisprung-Star Simon Ammann beispielsweise kämpft damit, den Anschluss zur Spitze wieder herzustellen. Ähnlich ergeht es Fernando Alonso. Der zweifache Formel-1-Weltmeister kommt bei McLaren auf keinen grünen Zweig. Schwierig ist es auch, einen überragenden Fussballer in Federers Jahrgang zu finden. Klar, es gibt da Zlatan Ibrahimovic. Doch dessen Zukunft ist nach seinem Kreuzbandriss infrage gestellt. Und im Eishockey? Sucht man einen Spieler mit Federers Baujahr, muss man in der Skorerliste der letzten NHL-Saison bis auf Position 62 scrollen, wo Radim Vrbata zu finden ist. Im Golf ist in der Weltrangliste die Nummer 68, James Hahn (USA), der beste 81er. Federer ist einzigartig. In jeder Beziehung.