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Nahm die Polizei die Warnungen zu wenig ernst?
UHWIESEN. Franz Wrousis hauste in seinem Auto im Wald bei Uhwiesen ZH. Die Polizei wurde wiederholt über ihn informiert, stufte ihn aber als harmlos ein.
Franz Wrousis hauste seit Wochen im Wald zwei Kilometer von Schaffhausen entfernt. Dies bestätigt Ruedi Karrer, Gemeindepräsident von Uhwiesen. Er habe etwa drei Wochen im Wald gehaust. Man habe ihn für harmlos gehalten.
Die im benachbarten Feuerthalen wohnhafte Fabienne Unger begegnete ihm mehrfach und war schockiert: «Dieser Mann campierte während knapp zwei Monaten auf einem abgelegenen Parkplatz im Wald, wo ich mit meinem Hund öfter spazieren gehe. Er hat mich sowie meinen Lebenspartner zweimal aufs Heftigste mündlich attackiert und uns grundlos angeschrien und beleidigt.» Sie habe die Polizei zweimal telefonisch informiert: zuletzt am Sonntagmittag.
Die Polizisten hätten gesagt, der Mann sei nicht gefährlich. «Hätte die Polizei in den letzten zwei Monaten mal ernsthaft versucht, diesen Mann anzutreffen, und ihm nicht immer wieder nur Visitenkarten an sein Autofenster geheftet, wären die Menschen heute Morgen nicht zu Schaden gekommen.»
Die Kantonspolizei Zürich bestätigt, dass in den vergangenen Wochen mehrere Meldungen zu dem Mann eingegangen sind. Man habe den Mann auch mehrfach angetroffen und kontrolliert. Es seien aber keine Strafanzeigen eingegangen und es habe keine Anzeichen für eine Eigen- oder Fremdgefährdung gegeben.