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«Hanf-Zigaretten sind ein gefährliches Lifestyle-Produkt»
BERN. Die Nachfrage nach den Hanfzigaretten ist laut Coop «grösser als erwartet». Fachleute halten das Produkt für gefährlich.
Die bei Coop erhältlichen Hanfzigaretten bereiten Präventionsfachleuten Kopfschmerzen. Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz spricht von einem «gefährlichen LifestyleProdukt». Es unterscheide sich mit Ausnahme des geringen Zusatzes von Hanf nicht von normalen Zigaretten und sei genauso schädlich. Gefährdet seien vor allem Jugendliche, sagt Geschäftsführerin Verena El Fehri. «Besonders auf sie können solche Produkte anziehend wirken, da Hanf die Aura des Verbotenen anhaftet.» Wer bisher davor zurückgeschreckt sei, einen Joint zu rauchen, habe möglicherweise weniger Skrupel, zu einer Hanfzigarette zu greifen. «Die leichte Verfügbarkeit an der Supermarktkasse und am Kiosk senkt die Hemmschwelle noch einmal», so El Fehri. Es sei zu befürchten, dass der Konsum der CBDZigarette Jugendliche in eine Nikotinabhängigkeit treibe.
Coop-Sprecher Ramón Gander betont, dass man Zigaretten nur an über 18-Jährige verkaufe. «Wir nehmen die bestehenden Jugendschutz-Richtlinien sehr ernst und setzen diese konsequent um.» Generell verkauft sich das Produkt sehr gut. Gander: «Die Nachfrage nach den Zigaretten war grösser als erwartet.» Daher seien sie derzeit nicht in allen Verkaufsstellen erhältlich.
Mit der Hanfzigarette befasst sich auch die deutsche Generalzolldirektion: Sie warnte gestern vor der Einfuhr. Sie sei eine Straftat, die in Deutschland mit Geld- oder Haftstrafe geahndet werde.