Die Schweiz wird von Fitnesscentern überflutet

ZÜRICH. Der Fitnessmarkt ist gesättigt, dennoch drängen neue Anbieter auf den Markt. Auch Migros und Coop expandieren.

Die deutsche Billig-Fitnesskette Clever Fit will in der Schweiz über 20 Fitnesscenter eröffnen. Das erste Studio geht Mitte September in Schaffhausen in Betrieb. Clever Fit lockt Kunden mit Discountpreisen: Ein Basic-Abo gibt es für 599 Franken im Jahr. Wollen Kunden das Kursprogramm nutzen, kostet es 100 Franken mehr.

Doch auch Schweizer Anbieter wollen wachsen. Coop will mit seiner Gym-Kette Update Fitness «nachhaltig expandieren», wie Sprecherin Andrea Bergmann sagt. Dieses Jahr hat Coop fünf Center er- öffnet. Insgesamt 32 UpdateCenter sollen es bis Ende Jahr werden. Der Migros gehören insgesamt 122 Fitnessanlagen, darunter die Marken Activ Fitness, Fitnesspark oder MFit. Auch hier stehen die Zeichen auf Expansion: Die Migros hat im Frühling 20 Silhouette- sowie zwei Pure-Fitness-Studios übernommen. «Unser Angebot wird dauernd ergänzt», sagt Ariane Lang von der Migros.

Dass so viele neue Fitnesscenter eröffnet werden, dürfte für manche Inhaber zum Problem werden. Kathi Fleig vom David Gym in Zürich erklärt, der Markt in der Schweiz sei «langsam übersättigt». Im Tiefpreissegment habe es durchaus Platz für Konkurrenz, ist Jonas Caflisch, Gründer von Indigo Fitness und 20-Minuten-Fitnessexperte, überzeugt. Jedoch würden wohl einzelne, kleine Center unter dem Markteintritt von Clever Fit und der Offensive von Migros und Coop leiden: «Das Überleben wird für diese Center schwieriger.»

Mit Blick auf Clever Fit ist Caflisch skeptisch. Er bezweifelt, dass die «Geiz ist geil»-Philosophie der deutschen Kette hierzulande ankommt.

CLEVER FIT Clever Fit will in der Schweiz mehr als 20 Studios eröffnen.