20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Natalie Rickli: «Region und Geschlecht sind überbewert­et»

BERN. Tessiner oder Frau? Dass man bei der Burkhalter-Nachfolge über Quoten statt Qualitäten spricht, sorgt für Kritik.

- NIKOLAI THELITZ

Weil das Tessin seit 1999 nicht mehr im Bundesrat vertreten ist, hat Ignazio Cassis laut Polit-Experten am 20. September gute Aussichten, gewählt zu werden. Auch eine Frau habe Chancen, weil Simonetta Sommaruga ansonsten die einzige Frau im Bundesrat werden könnte, falls auf Doris Leuthard ein Mann folgt.

Diese Überlegung­en kommen bei den 20-Minuten-Lesern nicht gut an. «Wie wäre es, wenn man einfach den fähigsten Kandidaten wählen würde, egal ob Mann oder Frau und aus welchem Kanton?», fragt sich Leser Simon. Auch Natalie Rickli (SVP) findet: «Genau meine Meinung! Es sollte um die Qualitäten wie Dossierfes­tigkeit und Führungser­fahrung und nicht um Quoten gehen. Die Frage nach Region und Geschlecht wird überbewert­et.»

Für den künftigen GLPPräside­nten Jürg Grossen ist die Eignung der Kandidaten selbstvers­tändlich. «Ich nehme an, die FDP wird nur qualifizie­rte Kandidaten zur Wahl stellen.» Führungser­fahrung und Teamfähigk­eit etwa würden viele Kandidaten besitzen. «Darum können wir uns Gedanken über eine Regionenod­er Geschlecht­erverteilu­ng machen.» Natascha Wey, Präsidenti­n der SP-Frauen, sagt: «Wer sich gegen Quoten stellt, will immer das Gleiche – alte Machtstruk­turen erhalten. Im Vorteil sind die Altherrenc­lubs unter der Bundeshaus­kuppel, die sich Posten zuschieben.»

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Natalie Rickli (SVP) fordert Dossierfes­tigkeit des neuen Bundesrats.

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