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Mensch oder Affe – das
Gefühlsstarker Abschluss der «Planet of the Apes»– Trilogie – allerdings noch düsterer als die Vorgängerfilme.
So süss der Babyschimpanse Caesar im Jahre 2011 in die Welt blickte und in Teil zwei zum Rebellenanführer emporstieg, so grimmig gibt er sich nun als desillusionierter Kriegsveteran, der sich mit seinen Lieben hinter einem Wasserfall versteckt, um möglichst keinen Kontakt mit den uneinsichtigen Menschen mehr zu haben. Doch der böse Colonel (Woody Harrelson) kann nicht anders, als mit seinen Männern zur erbarmungslosen Jagd auf die Affen zu blasen – eine letzte Konfrontation ist unausweichlich.
Nie und nimmer hätte man gedacht, dass die neue «Planet of the Apes»-Trilogie nach dem hoffnungslos gescheiterten Update-Versuch von Tim Burton aus dem Jahr 2001 noch eine Form finden würde, die gar die ursprüngliche Siebzigerjahre-Kinoserie alt aussehen lässt. Dem Regisseur Matt Reeves gelingt das Kunststück eines Antikriegsfilms, der mal an «Schindler’s List», dann wieder an «Apocalypse Now» erinnert. Die triste Stimmung wird unterstützt vom Spiel des genialen Motion-Capture-Darstellers Andy Serkis, der schon den Gollum in den «The Lord of the Rings»-Epen eindringlich verkörperte. Für seine herzergreifende Darstellung von Caesar hätte er glatt einen Oscar verdient. Nur schon seine trostlos dreinblickenden Augen sagen mehr als alle Computereffekte dieser Welt. Oder anders gesagt: Wenn schon die Affen ihren Frieden finden und den Wert des Lebens erkennen können, dann sollte dies auch für die Menschen möglich sein.