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«Leuthard würde perfekt zur SBB oder zur Swiss passen»
BERN. Was machen Doris Leuthard und Didier Burkhalter eigentlich nach dem Bundesrat? Experten geben Ratschläge.
Wenn Didier Burkhalter Ende Oktober den Bundesrat verlässt, ist er 57 Jahre alt. Doris Leuthard wäre bei einem Rücktritt Ende der Legislatur 56 Jahre alt. Beide hätten also noch Zeit für weitere berufliche Herausforderungen. Doch was wären geeignete Jobs – und was könnten sie verdienen? 20 Minuten hat Headhunter dazu befragt.
Laut Harald Rubin, CEO des Personalvermittlers Addexpert, sollten Burkhalter und Leuthard nicht zu lange mit der Jobsuche warten – sofern sie überhaupt Ambitionen für eine neue Aufgabe haben. «Während es früher verpönt war, wenn Alt-Bundesräte nach ihrer Amtszeit schnell in der Privatwirtschaft unterkamen, ist man heute in dieser Sache offener.» Dank einer vorzeitigen Karriereplanung könnten Bundesräte ihr Netzwerk nutzen, bevor sie in Vergessenheit geraten. «Dies gilt vor allem für Herrn Burkhalter. Als OSZE-Präsident konnte er sich auf höchster Ebene vernetzen.» Seine Chancen lägen im internationalen Umfeld. Wolle er seiner Karriere noch zu einem weiteren Höhenflug verhelfen, gelte es nun, seine aktuell gute Reputation nicht verblassen zu lassen.
Doris Leuthard habe mehr Zeit, sich als Bundesrätin einen guten Ruf zu erwerben, und könnte vielen Unternehmen die Ausstrahlung von Erfolg und Sympathie bieten. «Leuthard würde perfekt in die Geschäftsleitung eines Transport- oder Tourismusunternehmens passen, etwa der SBB oder der Swiss.»
Für Christian Ulrich, Geschäftsleiter von Ulrich Associates, ist klar: Am Hungertuch würden die beiden nicht nagen. «Je nach Aufgabe und Funktion liegen für einen AltBundesrat 500000 bis 1 Million Franken drin.»
Für das Auskommen von Leuthard und Burkhalter ist ohnehin gesorgt: Wer es vier Jahre lang im Bundesrat aushält, bekommt eine Rente von 220 000 Franken pro Jahr – solange man nicht mehr als ein amtierender Bundesrat verdient.