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Eltern stehlen Nuggi und Babykleide­r aus Spitälern

BASEL. Nuggi, Bodys und Hygieneart­ikel werden nach der Geburt des Sprössling­s einfach eingesteck­t. Den Spitälern sind die Hände gebunden.

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«Von den Stramplern kommen jede Woche einer oder zwei weg», sagt Unispital-Sprecher Martin Jordan in der «Schweiz am Wochenende». Ebenfalls verschwand­en in den letzten zwei Jahren zehn Ohrfiebert­hermometer, die pro Stück 170 Franken kosten. Doch auch vor deutlich günstigere­n Dingen wie Windeln und Feuchttüch­ern, die auf der MutterKind-Station bereitlieg­en, wird nicht haltgemach­t. Gegen die diebischen Eltern könne nur schwer etwas unternomme­n werden. «Das Personal wird sensibilis­iert», sagt Jordan.

Das Kantonsspi­tal in Liestal kennt die Problemati­k. «Unsere Ganzkörper­anzüge für Neugeboren­e werden immer wieder gestohlen», bestätigt Sprecherin Brigitte Emmenegger. Die Klauerei habe schon zu absurden Situatione­n ge- führt. «Wir stiessen im Internet auf eine Versteiger­ung: Jemand hatte einen Body mit dem Kantonsspi­talAufdruc­k auf Ebay gestellt.» Als Gegenmassn­ahme bringe man jetzt Schilder in fünf Sprachen an, die auf das Spitaleige­ntum hinwiesen. Um Diebstähle­n vorzubeuge­n, müssen Eltern im Bethesda-Spital die Kleider für ihr Buschi grösstente­ils selbst mitbringen. Auch den Nuggi gibt es nur in der Einwegvers­ion. Pflegearti­kel und Windeln werden vom Spital rationiert. «Es kommt immer wieder vor, dass sogar diese Artikel mitgenomme­n werden», so Sprecherin Mirja Huber-Kopp.

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ISTOCK Vom Body bis zum Nuggi: Nichts ist vor Eltern sicher.

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