20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Ulrich K. griff uns an, ich hatte Todesangst»
HEFENHOFEN TG. Wegen des Verdachts auf Tierquälerei sind Demonstranten vor den Hof von Ulrich K. gezogen. Die Situation eskalierte.
Auf dem Hof von Ulrich K.* sollen zahlreiche Pferde verhungert sein. Eine frühere Mitarbeiterin hat ihn angezeigt (20 Minuten berichtete). Am Samstag hielten rund 300 Tierschützer eine Mahnwache beim Bahnhof Frauenfeld ab. «Stoppt Ulrich K.!», riefen sie. Auf Transparenten wurde die sofortige Beschlagnahmung der Tiere gefordert. Nach der Mahnwache machten sich einige der Aktivisten auf den Weg zum Hof von Ulrich K. in Hefenhofen TG, darunter auch Rita Sekinger (65). Einer der Hofmitarbeiter habe die Leute mit der Mistgabel bedroht, sagt sie. Auch soll K. versucht haben, die Demonstranten mit einem Automanöver einzuschüchtern, wie ein Video zeigt. «Das war ein Angriff auf uns. Ich hatte Todesangst!», sagt Sekinger, eine der vier Betroffenen. Sie haben bei der Polizei Anzeige erstattet.
Derweil wird heute erstmals eine Taskforce der Thurgauer Behörden zum Fall K. tagen. Das reicht nicht, wenn es nach Tierschützer Erwin Kessler geht. Seiner Wut lässt er in einer Medienmitteilung freien Lauf: «Wenn die Regierung immer noch kein sofortiges Tierhalteverbot verfügt – was braucht es dann noch? Einen Bürgerkrieg?» Für Kessler ist die Taskforce offenbar nur Aktionismus: «Nennt man das handeln? In der Bananenrepublik Thurgau offenbar schon.»
*Name der Redaktion bekannt