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Ist die Haut von Kaitlen zu hell für eine Aborigine?
SINGLETON. Sie will das erste AborigineTopmodel werden. Doch Kaitlen Dodd erfährt viel Missgunst. Der Grund: Ihre Haut sei zu hell für eine Vertreterin der australischen Ureinwohner.
Kaitlen Dodd (19) ist Aborigine und möchte sich als Model international einen Namen machen, schrieb die «Daily Mail» vergangene Woche. Die Reaktionen auf den Artikel in der britischen Zeitung fielen alles andere als positiv aus: Die Leserschaft empfindet die Hautfarbe der jungen Frau so gar nicht als uraustralisch.
Der australische «Daily Liberal» sprach Dodd nun auf das Thema an und fand heraus, dass sie nicht zum ersten Mal mit solchen Einwänden konfrontiert wird. Trotzdem hätten die Kommentare sie schockiert. «Es ist den Leuten bestimmt nicht bewusst, dass solche Aussagen unfreundlich und verletzend sind. Es zeugt von ziemlich schlechter Bildung, wenn sie mich fragen: ‹Wie viel Prozent Aborigine bist du?›», befindet das Model. Wut hätten die Kommentare in ihr nicht ausgelöst. Sie habe eher den Drang verspürt, die Leute über ihre Unwissenheit aufzuklären, sagt sie. «Ich wünsche mir, dass die Leute so mehr über unsere Kultur lernen. Es geht nicht um die Hautfarbe, sondern um die Verbindung zum Land und zu den Leuten, die darin wohnen.»
Leuten, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, rät Dodd, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren: «Man sollte an sich selbst arbeiten und nicht an anderen herummäkeln. Nur so erreicht man seine Ziele. Das ist der beste Weg, den Leuten zu zeigen, dass sie falschliegen.» Sie fügt an: «Hätte ich mich von den negativen Stimmen beeinflussen lassen, wäre ich heute nicht da, wo ich bin.»