«Unsere Fahrer verdienen mehr als bei der Konkurrenz»

ZÜRICH. Eine Milliarde Franken geben Schweizer für Home Delivery aus. Eat.ch-Chef Dominic Millioud über Löhne und Lieferroboter.

Herr Millioud, 2016 kündigten Sie an, Lieferungen per Roboter zu testen. Klingelt bald der Roboter an der Tür?

Wir befinden uns da nach wie vor in der Testphase. Dabei gilt es noch einige rechtliche Fragen dazu zu klären, inwiefern das in der Schweiz erlaubt ist.

Wie liefern heute? Sie

Einige Restaurants nutzen ihre eigenen Kuriere. Den anderen stellen wir über Partner Fahrer, wobei diese in Zürich mit dem Velo liefern, in Basel hingegen mit dem Auto.

In Deutschland gab es schon Kurierstreiks wegen tiefer Löhne. Kennen Sie dieses Problem?

Unsere Fahrer sind von einer Drittpartei angestellt, die Bezahlung marktüblich. Die Fluktuation ist gering, was für eine gute Beziehung spricht. Streiks gab es noch nie.

Was verdienen die Fahrer?

Unsere Partner bezahlen auf Stundenbasis. Für viele ist es ein Nebenjob, zum Beispiel während des Studiums. Die Kuriere verdienen mehr als bei der Konkurrenz. Zum genauen Lohn kann ich nichts sagen.

Wie viel verdienen Sie pro Bestellung?

Unsere Marge liegt meist bei 11 Prozent.

Wie schätzen Sie das weitere Wachstumspotenzial in der Schweiz ein?

Der Heimliefermarkt in der Schweiz erzielt zurzeit einen Umsatz von circa einer Milliarde pro Jahr. Jeder Haushalt gibt 275 Franken jährlich für Kurier-Food aus. Und wir rechnen mit weiterem Wachstum. Dabei profitieren wir von der Tatsache, dass immer mehr Leute im Netz bestellen.

Welches Essen wird am meisten bestellt?

Das ist klar Pizza – allen voran Margherita. Uns fällt dabei auf: Die Leute bestellen lieber bei kleinen, unabhängigen Restaurants als bei grossen Pizza-Ketten.

Wie steht es mit gesunder Ernährung?

Immer mehr Leute wollen sich gesund ernähren und essen deshalb Salate, Suppen oder Wraps. Das Angebot an Restaurants aus diesem Bereich wächst deutlich.

L. RICHARD Dominic Millioud ist Chef von Eat.ch.