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Beschenkt sich Federer mit der baldigen Nummer 1?
MONTREAL. Happy Birthday, Roger Federer! Der Maestro feiert heute in Montreal seinen 36. Geburtstag.
Ein grosses Ständchen des Publikums auf dem Platz wird es für Federer heute nicht geben. Der 19-fache Grand-Slam-Sieger hat die Veranstalter des Turniers in Montreal darum gebeten, an seinem Geburtstag nicht spielen zu müssen – und diesem Wunsch wurde selbstverständlich entsprochen. So wird Federer erst morgen auf Vasek Pospisil oder Peter Polansky treffen und das erste Spiel seit seinem WimbledonTriumph bestreiten.
Der Entscheid Federers, nicht erst kommende Woche in Cincinnati, sondern schon in Montreal auf die Tour zurückzukehren, hat zwei Gründe: Er wittert die Chance, die älteste Nummer 1 der Tennisgeschichte zu werden. Und er fühlt sich frisch. «Ich habe mich vor sechs Tagen zur Teilnahme entschieden», erklärte Federer am Sonntagnachmittag. «Als ich nach den Ferien wieder mit dem Training begann, fühlte ich mich physisch und spielerisch in Form.»
Was wäre ihm eigentlich lieber? Nochmals die Nummer 1 zu werden oder mit dem US Open in diesem Jahr ein drittes Grand-Slam-Turnier zu gewinnen? Federers Antwort darauf kommt zögernd: «Es ist unmöglich, da zu wählen.» Andererseits: «Mit 36 Jahren die Nummer 1 zu sein, wäre schon sehr speziell. Und ich habe ja schon zwei Grand Slams gewonnen. Vielleicht also lieber die Nummer 1.» Zum Schluss kommt dann aber doch: «Ich weiss es nicht.»
Fakt ist: Roger Federer kann diese Woche noch nicht die Nummer 1 werden. Aber er könnte mit einem Turniersieg den Grundstein dazu legen. Er kann sich also in der Woche seines 36. Geburtstags gleich selbst reich beschenken.