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Air Berlin: Das sollten Schweizer Reisende wissen
ZÜRICH. Die zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft, Air Berlin, eröffnet das Insolvenzverfahren, fliegt aber weiter.
Was passiert jetzt mit bereits ausgestellten Tickets?
Laut Angaben der kriselnden Airline werden alle Flüge der Air Berlin und der Tochtergesellschaft Niki weiter wie geplant durchgeführt. Das heisst: Die Flugpläne behalten ihre Gültigkeit.
Kann ich weiterhin bei Air Berlin buchen?
Grundsätzlich lassen sich weiter Flüge bei der Gesellschaft kaufen. Air Berlin verspricht, auch in Zukunft zu fliegen. «Es versteht sich von selbst, dass kaum jemand jetzt noch Flüge mit Air Berlin buchen wird», sagt Thomas Frischknecht zu 20 Minuten. Er war von 2007 bis 2014 CEO der Schweizer Airline Belair, die 2009 von Air Berlin übernommen wurde.
Wie fliegt Air Berlin weiter?
Die Airline hat ein «Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung» eröffnet: Das heisst, es wird nicht von einem Insolvenzverwalter geführt, sondern das bestehende Management behält die Regie. Der Betrieb kann damit wie gehabt weiterlaufen. Dafür sorgt ein Übergangskredit der deutschen Regierung von 150 Mio. Euro.
Wird die Airline überleben?
«Air Berlin wird nun Teile herauslösen, die weitergeführt werden, gewisse Strecken werden aufgegeben und auch Personal dürfte entlassen werden», sagt Thomas Frischknecht. «Ich gehe davon aus, dass es auf den Winterflugplan Ende Oktober grosse Veränderungen gibt.» Die Filetstücke dürften an Lufthansa gehen.
Wenn Air Berlin doch dichtmachen muss, bekomme ich das Geld für mein Ticket zurück?
Zwar können Käufer, die ihre Tickets direkt bei Air Berlin gekauft haben, ihre Forderungen im Insolvenzverfahren anmelden. Die Chance, Geld zurückzubekommen, liege aber de facto bei null, so Philippe Strässle vom Portal Airhelp.
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