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Spotify fördert ab Ende August Schweizer Musik

ZÜRICH. Vier Schweizer Playlists unterhält Spotify ab Ende Monat. Die Branche applaudier­t, gibt sich damit aber noch nicht zufrieden.

- SCHIMUN KRAUSZ

Der weltweit grösste Musik-StreamingA­nbieter geht am 25. August mit vier eigens für die Schweiz zusammenge­stellten und fortlaufen­d kuratierte­n Playlists an den Start. Das meldet der Verband der Schweizer Musiklabel­s IFPI. Damit bietet Spotify erstmals speziell auf die Schweiz zugeschnit­tene Inhalte an, die über die automatisc­h ermittelte­n Charts hinausgehe­n. Vergangene­n Monat monierte Produzent und Labelbesit­zer Roman Camenzind noch, die Schweiz sei «vom hitparaden­relevanten Musikdiens­t Spotify ausgeschlo­ssen». Die angekündig­ten Playlists bezeichnet er als «wichtigen Zwischensc­hritt». Enthusiast­ischer zeigt sich sein Branchenko­llege Philipp Schweidler: «Dieser Schritt war längst überfällig.»

Die vier Playlists werden gemäss Mitteilung von Spotify «auf der Startseite und unter ‹Browse› in der App prominent platziert». Der Streaming-Riese wollte auf Anfrage nicht mitteilen, wer die Listen zusammenst­ellt und unterhält. Das schwedisch­e Unternehme­n verfügt nach wie vor nicht über eine Schweizer Niederlass­ung.

Schweidler wittert nun Morgenluft und würde gern mehr lokale Listen sehen – auch, damit mehr Nischen-Genres bedient werden können: «Hier können sich die Streaming-Anbieter profiliere­n und auch fernab vom Mainstream die Zuhörer mit Sparten-Playlists bedienen.»

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KEYSTONE Von Spotify bislang stiefmütte­rlich behandelt: Schweizer Künstler wie etwa Nemo.

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