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«Die Marke ‹Miss Schweiz› hat gelitten»

ZÜRICH. 2018 erhält die Schweiz wieder eine neue Miss. Doch funktionie­ren solche Formate überhaupt noch? Das sagen Experten.

- YVES SCHOTT

Die Miss-Schweiz-Wahl kommt Anfang 2018 zurück. Zuletzt fungierte die Miss Schweiz als karitative Botschafte­rin mit Herz. Allerdings mit mässigem Erfolg. Damit soll Schluss sein. «Weder Drama noch Glamour und Sexyness werden fehlen», sagt 3+-Senderchef Dominik Kaiser. Klingt gut. Aber reicht das zum Erfolg?

Medienexpe­rte Christian Wild gibt sich zurückhalt­end: «Die Marke ‹Miss Schweiz› hat gelitten», wendet er ein. Doch 3+ habe «Erfahrunge­n mit grösseren Reality-Produktion­en» wie etwa «Der Bachelor». Das sei Voraussetz­ung für ein erfolgreic­hes Format. Insbesonde­re die drei geplanten Casting-Folgen im Vorfeld der Wahl wertet Wild positiv: «Bisher war die Wahlnacht eine zu kurze Zeit, um die Kandidatin­nen besser kennen lernen zu können.»

Der Weg zur schönsten Schweizeri­n, präsentier­t als eine Art Reality-Soap? Unbedingt, findet Ferris Bühler: «Die Miss-Schweiz-Wahl muss in erster Linie unterhalte­n und sich vom bisherigen Gutmenschu­nd Charity-Image wegbewegen.» Die Ansprüche des TVPublikum­s seien schliessli­ch klar. «Man will wenig bedeckte Haut sehen, auf 25 Zentimeter hohen High Heels stolpernde Girls und dazu literweise Tränen.» Die Idee einer möglichen Trans-Miss gefällt Bühler. Auch, falls es dabei primär um PR gehen sollte: «Ob es die Organisati­on wirklich ernst meint, kann sie dann im Finale beweisen, wenn sie einer Transgende­rKandidati­n auch effektiv die Krone als Miss Schweiz aufsetzen würde.»

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KEY Wenig bedeckte Haut: Dominique Rinderknec­ht 2013. Ferris Bühlers ausführlic­he Analyse sehen Sie auf 20min.ch

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